Corpus

Monday, June 13, 2005

Le Corpus

Le corpus ci-dessous est celui qui nous a servit pour effectuer les calculs lexicométriques de la première partie du mémoire. Il ne s’agit donc que d’une part de la totalité qui nous a permis d’effectuer toutes les recherches lexicologiques puisque, dans la seconde partie du mémoire, nous nous sommes référés à un corpus un peu plus large encore. Les indications avant les articles devaient être ajoutées de façon à ce que le programme Lexico3 puisse faire des statistiques en fonction d’un critère précis, le nom de l’auteur ou l’année, le mois, le numéro de la page, le numéro de l’article ou encore les titres () ou le texte (). Nous avons choisis les articles en fonction de leur intérêt sémantique (quand les évènements relatés étaient importants) mais aussi de façon à avoir le même nombre de mots par année pour que les calculs soient plus fiables. Nous avons dû de ce fait choisir entre plusieurs longueurs d’articles déjà dactylographiés celles qui passaient le mieux ensembles.

Extraits d´articles de journaux


Elsässer Gefangene kehren heim (29/08/1940, p.1, auteur?)

Gestern nachmittag kehrten wieder elsässischen Gefangene in die Heimat zurück. Es waren 108 Elsässer der verschidensten Waffengattungen, die aus dem Heimkehrerlager Offenburg kamen. Im Hof des Bürgermeisteramts in der Brandgasse wurden sie im Namen des Oberstdtkommissars Major Dr. Robert Ernst von einem der aus Nanzig befreiten Opfer der französischen Militärjustiz, von R. Hauss, im traulichen Elsässerditsch herzlich willkommen geheissen. Er erinnert daran, wie er selbst und die Zehntausende anderer elsässischer Feldgrauen im Winter 1918-19 von den Franzosen "empfangen" worden waren, nämlich durch schwarze Truppen, die die unbequemen Heimkehrer auf Umwegen in die Margaretenkaserne führten, damit sie das Trugbild eines "glücklichen" Elsass nicht störten. R. Hauss rief seine jungen und alten Kameraden zur Mitarbeit am Aufbau der Heimat auf im Dank an den Führer des Grossdeutschen Reichs, durch dessen geniale Kriegskunst Städte Dörfer des Elsaß fast überall ohne Zerstörungen wieder deutsch wurden. Die endlich wieder in die Heimat zurückgekehrten gelobten treue Mitarbeit mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer.


Die Bauern begrüssen die Neuordnung (29/08/1940, p.6, auteur?)
Eine Aussprache von Bürgermeistern und Vertretern der Landwirtschaft

Im Vereinshause zu Molsheim versammelten sich rund 300 Bürgermeister, Obleute des landwirtschaftl. Kreisvereins und Vertrauensleute des Elsässischen Hilfsdienstes. Bürgermeister Rothberger (Tränheim) konnte als Gäste begrüssen : Kreisleiter Sauerhöfern Obergebietsleiter Bender, vom Raifseisenverband, Kreisbauernführer Schäufele und Kamill Meyer, vom Elsässischen Hilfsdienst. Er sprach von der vergeblichen Hoffnung der Elsässer Bauern, die wie 1938 auch letztes Jahr die Erhaltung des Friedens erwarteten und für die Haltung der französischen Regierung kein Verständnis hatten. Mit Beifall unterstrichen die Zuhörer den Dank an den Führer, der die Voraussetzung dafür schuf, dass der Elsässer Bauer nun wieder zum Pflug zurückkehren kann. Die elsässische Bauernschaft gehe nun einer neuen Entwicklung entgegen, die sich, bereits in der Verwirklichung alter Wünsche ankündigte. Kreisleiter Sauerhöfer rief die Elsässer Bauern auf, sich einzureihen in die Neuordnung. Dank dem Führer hat Deutschland die Bauernarbeit wieder zu Ehren gebracht. Man hat erkannte, dass die Ernährung und die Erneuerung der Nation vom Bauern ausgeht. Deutsche Bauern zu werden ist für die Standesgenossen aus dem Elsass eine Ehrensache.
Obergebietsleiter Bender fand aufmerksame Ohren für die Ausführungen über die Rolle der Genossenschaftswesen im Reiche. Nun müsse im Elsass auch die Produktion auf den Stand im Reich gehoben werden. Mit seiner Hilfe wird die ländliche Produktion sich vermehren und dann auch zu günstigen Bedingungen dem Verbrauch zugeführt. Das im Elsass bestehende Genossenschaftswesen ergebe eine gesunde Grundlage für diesen Aufbau. Was erreicht werden kann zeigte der Redner am Beispiel des Milchmarktes, wo der Stallpreis z. B. in Baden von 7,5 Pfennigen im Jahre 1933 auf 19 Pfennige im Jahre 1940 gehoben werden konnte. Die Anordnungen, die sich im Reiche bewährten, werden auch hier von Nutzen °sein, doch der Aufbau hier erfordert noch Zeit und Geld. die Genossenschaften werden sich auch um die Ordnung des Getreidesmarktes und um den Absatz anderer Produkte kümmern.
Kreisbauernführer Schäufele unterstrich die Bedeutung der Bauernarbeit, wie sie vom Führer betont wurde. Politische Freiheit und Ernährungsfreiheit sind eng verbunden, der Nationalsozialismus hat dies erkannt. Im Reichsnährstand werden deshalb alle Erzeuger und Verarbeiter von Lebensmitteln umfasst und betreut. Er erklärt sodann anschaulich den Aufbau des Reichsnährstandes in seinen westlichen Gliederungen. Nur mit dieser Organisation war die Erzeugungschlacht in Deutschland möglich, die eine ganz erhebliche Steigerung der Produktion mit sich brachte. Man wird auch hier die Voraussetzungen dazu schaffen. Landwirtschaftslehrer Harbart unterstrich die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zur Durchführung eines Programms, das in sich gut und gesund ist. Er gab für die Herbstbestellung noch eine Reihe praktischer Anregungen, unter Berücksichtigung der neuen Verhältnisse. So empfahl er den Anbau von Winterraps in einem Umfange, dass nicht nur der eigene Oelbedarf gedeckt ist. Oelfrüchte sind heute wieder rentabel im Anbau. Zur Deckung der Fleisch- und Fettbedarfs muss die Schweinemast gefördert werden. Jeder Betrieb soll darauf achten, die gehaltenen Tiere mit wirtschaftseigenem Futter ernähren zu können. Für den Kartoffelanbau kommen kommen im nächsten Jahre nur krebsfeste Sorten in Frage, Saatgut wird genügend beschafft. Die Disteln, die in der Kriegszeit üppig wuchsen und Samen warfen, müssen nächstes Frühjahr energisch bekämpft werden, um grössere Schäden zu verhüten. Die freie Aussprache verlief sehr anregend. Aus der Mitte der Versammlung wurden Klagen laut über Versuche unlauteren Handels beim Obstaufkauf. Auf mehrere Anfragen gab Obergebietsführer Bender Auskünfte über die neue Regelung des Weinbaues und des Weingeschäftes, ebenso über die Tabakkontingentierung, den Hopfen usw. Unter den Fragen, die ferner behandelt wurden war auch diejenige der Feuerversicherung, Namentlich mit Rücksicht auf die Entwertung des Frankens. Bürgermeister Rothgerber bat zum Schluss, in allen Gemeinden die Hilfsaktion für die heimkehrenden Flüchtlinge vorzubereiten, sowohl für die Notleidenden in der Stadt wie auch für die Standesgenossen aus den geräumten Dörfern, die keine Betriebseinrichtung mehr vorfinden.


800 kehren heim ins Ried (11/09/1940, p. 8, auteur?)

Ueber achthundert Flüchtlinge aus dem Ried konnten am vergangenen Sonntag in ihre Heimat zurückgeführt werden, und zwar: 497 aus Bindernheim, 253 aus Boozheim, 55 aus Diebolsheim und 35 Schlettstadter. Die von französischen Fanatikern erhoffte hundertprozentige Assimilation als Folge einer mehrjährigen Verpflanzung unserer evakuierten Bevölkerung nach den "paradiesischen Gefilden" an der spanischen Grenze ist restlos daneben gelungen. Die "Souvenir-Français"-Seifenblase ist in alle Winde zerstoben. Der böse Traum ist vorüber; alles andere ist von sekunderer Bedeutung.


Ein Elsässer Mädel wird NS-Schwester (11/09/1940, p. 9, Mädel)
"Für die begabten Mädel wurde bei den Franzosen nicht gesorgt"

Es ist ein erfreuliches Zeichen, dass sich viele elsässische Mädels bereits für die neuen sozialen Frauenberufe gemeldet haben. Die Elsässerinnen haben es erfasst, wie interessant und wertvoll der neue soziale Frauenberuf im neuen Deutschland ist. Die Voraussetzungen sind ganz anders wie in Frankreich. Die sozialen Berufe wurden in Frankreich überhaupt nicht gefördert. Ja, im Lande der " Freiheit " sah es so aus, dass nur Mädels aus sog. "besseren Familien" angenommen wurden. Die anderen, und wenn sie noch so tüchtig waren, wurden schon gar nicht beachtet, diese Elsässerinnen verloren deshalb den Mut. Sie waren alsadann zu Hause meist ohne Betätigung. Wie traurig die Lage unter der Franzosenknechtschaft war, geht aus einem Brief hervor, den ein 16-jähriges Mädel us dem Unter-Elsass der NS-Volksolkswohlfahrt geschrieben hat.
Der Wortlaut des Briefes ist folgender:
"Habe den Text über Soziale Frauenberufe in den "Strassburger Neueste Nachrichten" gelesen und muss euch schon im voraus danken für diese, bei uns, unbekannte neue deutsche Aufgabe.
Schon lange interessiert ich mich für diese schönen Schwesternberuf. Hatte aber bei den Franzosen keine Gelegenheit in eine Ausbildungstätte zu kommen, denn nur die Mädel der Reichen konnten so was machen, für die armen begabten Mädel wurde bei den Franzosen nicht besorgt. Ich melde mich aus Liebe und Eignung zu den NSV-Schwestern. Und würde, wenn es geht, schon im Oktober eintreten. Bin geboren den 21. Mai 1924.
Bitte schreiben Sie wie es ist mit den Kleidern und was man alles zur Austattung haben muss. Nun schliesse ich meinen Wunschbrief mit einem Sieg Heil! auf den Führer und mit meinen besten Grüssen".
Dieses Mädel bringt hier zum Ausdruck, was viele Elsässerinnen feststellen mussten. Nun werden die elsässischen Mädel den langersehnten sozialen Berufen nachgehen können. Jedes elsässische Mädel, das Eignung, Liebe und Lust zu dem Schwesternberuf hat, wird sich deshalb bei den Dienststellen der NS-Volswohlfahrt oder schriftlich beim Beauftragten für die Volkswohlfahrt oder schriftlich beim Beauftragten für die Volkswohlfahrt bei CdZ., Strassburg, Pioniergasse 6, melden.


Auf den Spuren der "Grande Nation" (17/09/1940, p. 10, Dr Himpele)
Wie die Franzosen in Erstein hausten

Ueberall im Elsass, wo der deutsche Soldat das Land noch nicht in seinen Schutz genommen hatte, hat die "grande nation" ihre Spuren hinterlassen. Zerstörte Häuser, gesprengte Brücken, Dynamitladungen [...] , weil die "Barbaren" sie da und dort noch verhindern konnten, Brandstiftungen und Verwüstungen, das ist der Abschiedsgruss Frankreichs an das "geliebte" Elsass gewesen. Diese Abschiedsbrief hat Frankreich in seiner GESCHICHTE nicht zum ersten Mal geschrieben. Die Pfalz, Heidelberg, haben sie auch kennengelernt. Ihre Spuren haben sich tief eingegraben in den europäischen Kulturboden.
Auf dem Kulturboden des Elsass hat Frankreich diese Spuren erneut eingezeichnet. Im Strassburger Rheinhafen z. B. sind sie erschreckend deutlich. Oder oben im Kreise Weissenburg! Ausgebrannte Kirchen, Trümmerhaufen, wo bislang schöne Dörfer standen, Verwüstungen, Schutt und Asche. Das ist die Visitenkarte der "grande Nation".
Auch in Erstein haben die abziehenden Franzosen ihr Möglichstes getan, und nur dem schnellen Eingreifen der barbarischen Nazis ist zu verdanken, dass nicht mehr Schaden angerichtet worden ist. Als am 20. Juni die erste deutsche Patrouille den Ort erreichte, da waren in der Ersteiner Zuckerfabrik von französischer Seite aus bereits zwei Tage vorher 1000 (tausend!) Kilo Dynamit zur Explosion gebracht worden, die die Zuckerfabrik restlos zerstören sollten. Auch die Ersteiner Spinnerei war mit 500 Kilo Dynamit bedacht, doch kam es hier nicht mehr zu dem Zerstörungswerk.
Man komme nicht mit der "Begründung", die Franzosen hätten aus "strategischen Gründen" diese Trümmerhaufen hinterlassen müssen. Jeder einigermassen in militärischen Dingen Bewanderte weiss, wie sinnlos solche Zerstörungen sind. Nein, man wollte die Elsässer treffen, ihnen Schwierigkeiten für die Zukunft machen, wo es nur ging, sich rächen für die elsässische "Dickköpfigkeit", den "têtes carrés" noch einmal eins auswischen". Und man hoffte, die deutschen Behörden würden durch diese Zerstörungen landauf landab die Lebensmittelversorgung für die Bewohner nicht bewältigen, man wollte Missstimmung schaffen, weil man etwas anderes nicht mehr schaffen konnte.
Nun das ist alles vorbei. Der Aufbau ist allüberall mit Nationalsozialistischer Tatkraft in GANG gebracht worden. Das Wirtschaftsleben erwacht zu neuem Leben, das elsässische Volk erkennt die Grösse der Stunde und sieht umso drastischer die Handlungen der Franzosen gegenüber denen der Deutschen abstechen. Es weiss nun, nachdem es 22 Jahre lang belogen und verheizt worden ist, wer in Wirklichkeit eine grosse Nation ist und fühlt sich zu dieser Grösse mehr und inniger hingezogen. Das haben die Franzosen mit ihren Verwüstungen nähmlich auch erreicht. Die schützende deutsche Wehrmacht ist der Bevölkerung ohne Zweifel willkommener und verwandter als der verwüstende französische Poilu. Deutschland hat den französischen Soldaten als Gegner stets geachtet. Aber auch er ist von der Degeneration Frankreichs nicht verschont geblieben. Dafür sind die Zerstörten Ortschaften, Fabriken und Kirchen im Elsass lebende Zeugen.


Strasburg (22/12/1940, p. 4, Rial)
Ueberwältigende Zahlen

Auch zur diesjährigen Kriegsweihnacht hat das ganze deutsche Volk Gaben für die minderbemittelten Volksgenossen und deren Kinder bereitsgestellt. Wir geben einige Zahlen:
Für zwei Millionen Kinder harren Spielsachen der Verteilung. Sechshunderttausend Kilogramm Lebkuchen wurden beschafft. Hundertzwanzigtausend. Kinder von heimgekehrten Volksdeutschen werden zum ersten Mal beschert. Millionen von Weihnachtspäckchen mit Süssssigkeiten, Rauchwaren und Büchern für die Soldaten wurden durch die Partei verschickt. Rund drei Millionen Bücher mit einem persönlichen Handschreiben des jeweiligen Ortsgruppenführers überbringen der Wehrmacht die Grüße der engeren Heimat.
Das sind in der Tat überwältigende Zahlen. Sie stehen einzig da in der Welt und verkünden laut die Geschlossenheit des deutschen Volkes in der Willensbefolgung des Führers, der ein einziges Deutschland geschaffen hat. Aber auch eine eiserne Entschlossenheit bezeugen die Zahlen : die Entschlossenheit zum vollständigen Sieg. Denn ein derartiger Opfergeist und ein derart ausgeprägtes Gefühl der gegenseitigen Verbundenheit mitten im Krieg kann in der Uebersetzung bloß heißen : Wir stehen zu Führer und Reich, komme was da kommen mag!
Die Zahlen sind so auch der Ausdruck von Grossdeutschlands Stärke. Frankreich ging am Gegenteil, am krassten Egoismus und am rücksichtlosen persönlichen Genießen zu Grunde. Wir Elsässer wollen uns diesen Gedanken zur Nutzanwendung einprägen - und im übrigen stolz °sein, in etwa zur Abrundung dieser Zahlen ein klein wenig mitbeigetragen zu haben.


" Unsere Fesseln sind zerbrochen " (22/12/1940, p. 5, h. r.)
Dreitausend bei der ersten deustchen Sonnenwendfeier in der Orangerie in Straßburg

Im regelmäßigen Kreislauf der Erde gibt es zwei Tage, an denen sich eine entscheidende Wende vollzieht: der 21. Juni, an dem die Sonne am höchsten über dem Horizont steht, und der 21. Dezember, an dem sie am tiefsten am Himmel liegt. Es sind das die Tage der Sommer- und der Wintersonnenwende, die Tage also, welche den geordneten Lauf der Jahreszeiten und damit den Gang unseres irdischem Lebens überhaupt bestimmen.
Das erkannten die Menschen in den frühesten Zeiten ihrer Geschichte. Wir wissen- so sagt es die Ueberlieferung- daß unsere Vorfahren die Sonnenwende in ein drucksvoller Weise gefeiert haben, weil sie darin das Symbol der immerwährenden sich stets erneuernden Lebenskraft der Erde erblickten. Der Brauch auf die geschichtliche Zeit in mannigfaltigen Form überliefert und ist bis unsere moderne Zeit vorgedrungen. Vielerorts ist jedoch der Sinn dieser Feiern vollständig in den Hintergrund getreten. Meist ist nur das materielle Moment übriggeblieben. So hatten wir im Elsaß, auf den Höhen des Wasgenwaldes, z. B. droben auf der Scherhol bei Weißenburg, bis in die Franzosenzeit hinein unsere " Johannisfeuer ", an denen sich alt und jung erfreuten. Aber es fiel kaum jemand mehr ein, bei solchen Anlässen tiefer in sich zu gehen. Die seelischen Kräfte der Sonnenwendfeier waren ganz verloren gegangen. So war es bei uns im Elsaß, so war es auch in allen deutschen Gauen, bis jüngst der Nationalismus diesen alt deutschen Brauch zu neuem Leben erweckt hat.
Und gestern erlebten 3000 Volksgenossen auf der Spielweise im Orangeriepark die erste deutsche Wintersonnenwendfeier im Elsaß. Die Mitglieder der Partei, SA., SS. HJ., BDM., NSKK., waren im großen Viereck, zusammen mit der Polizei und Arbeitsdienstmänner angetreten. Mitten auf der Wiese war ein großer Scheiterhaufen errichtet worden.
Als die Sonne sich zur Neige gesenkt hatte, machte SA.-Standartenführer Schaffer an SS-Standartenführer Hermann Bickler die Meldung. Hehr erklang das Lied "Lobet der Berge leuchtende Firn", gespielt vom Kreismusikzug. Dann sprach ein Hitler-Junge den Vorspruch. Hell und kühn erschallten die Worte: "Kameraden, Werkgenossen, Deutschland ruft: zur Tat, zur Tat! Weltenwende! Eine neue Zeit erblüht!" Dann stieg das Kampflied "Nur der Freiheit gehört unser Leben" gen Himmel. Fackeln neigten sich rund um den Scheiterhaufen, während der Musikzug "Flammen empor" spielte. Als die Flammen turmhoch emporschlugen und die Funken sprühten, sprach SS-standartenführer Blicker. Er deutete den Sinn der Sonnenwendfeier. "So standen vor vielen tausend Jahren unsere Vorfahren, um den Blick zur Vergangenheit zu wenden und voller Tapferkeit dem zu begegnen, was vor uns liegt". Noch nie hatte aber die Sonnenwendfeier solche tiefe Bedeutung als diesmal im Elsaß. Hinter uns liegt lange Finsternis, gähnende Leere. Vor uns liegt aber die neue lebendige, feuerdurchglühte Zeit.
Jetzt trägt HJ. welsche Bücher herbei und übergeht sie im Feuer. Diese Vernichtung ist ein Symbol. Dr. Blicker ruft dann zur Heldenehrung auf: "Ihnen weihen wir diesen Kranz, den diese Flammen aufnehmen sollen", während HJ. den feierlichen Akt vollführt. Er schließt mit einem Gelöbnis der "letzten und unzerbrechlichen Treue" dem Führer, der "unsere Heimat verschont und ganz wiederhergestellt hat"... Dann brausen die Lieder der Nation über die taghell erleuchtete Wiese. Flammentzündungen Lodern, Funken sprühen, als ob sie in die Welt hinaus den Ruf tragen wollten: "Eine neue Zeit erblüht!"


Deutsche Kriegsweihnacht (24/12/1940, p. 1, Paul Schall)

Es gibt keinen anderen Feiertag im Jahreslauf, der so tief wie die Weihnacht die Menschen unseres Volkes in Herz und Gemüt ergreifen könnte. Es gibt kein anderes Volk der Erde, das Weihnacht so mit der Seele erleben könnte wie das deutsche.
Anderswo in der Welt man sich in sonstigen Jahren zur Weihnachtszeit einer ausgelassenen Freude hin. Wir Deutschen feiern dieses Fest auch in Friedenszeiten mit jener Heimatseligkeit und Innerlichkeit, die uns kein anderer wirklich nachempfinden kann.
Wieder ist Weihnacht. Wieder steht das Fest vor der Tür. Die längste Nacht der Nachkriegszeit liegt hinter uns. Von heute an wachsen die Tage wieder. Täglich wird nun der Sonnenbogen wieder größer, die Schatten kürzer und der Himmel heller. Die große Wende für alles Natur ist da. Tief in der winterlichen Erde regen sich geheimnisvoll die Kräfte, gehorsam dem ewigen Gesetz der Schöpfung und ihrem Befehl : " Aufwärts! Es strebe zum Licht was stark genug ist, das Leben in die Zukunft zu tragen!"
Kriegsweihnacht 1940! - Zum zweiten Male begeht das deutsche Volk sein innigstes Fest im Kampf um sein Lebensrecht. Seine Gedanken umkreisen die geschichtliche Ernte, die seit der letzten Wintersonnenwende eingebracht worden ist. Vor einem Jahr gingen die Millionen Weihnachtspäckchen und -briefe an unsere Soldaten nur nach dem Osten und in die Bunker der seltsam erstarrten Front im Westen. Bei seinen Soldaten am Westwall feierte der Führer seine Weihnacht. Mit ein paar Mann Begleitung ging er von Festung zu Festung. Wo immer er ihnen in die Augen schaute und ihnen die Hand drückte, fand der erste Soldat des Reiches, der vier Weihnachtsabende des Weltkrieges im Graben erlebt hatte, Männer vor, die zwar alle nicht wußten, ob und wann sie den Befehl zum Angriff bekommen würden, die aber zu jeder Stunde bereit waren, einen solchen Befehl zum Angriff bekommen würden, die aber zu jeder Stunde bereit waren, einen solchen Befehl mit letztem persönlichem Einsatz auszuführen.
Heute nach einem Jahr weiß der deutsche Soldat und mit ihm das ganze deutsche Volk, was vor Beginn des Kampfes im Westen dem, der in Polen nicht dabei war, nur als Sache des blinden Glaubens erscheint mochte: Deutschlands Führer und Oberster Feldherr gibt seine Befehle zur rechten Stunde. Von ihn kommen nur Befehle, die ausgeführt werden können, und sie werden so gegeben, daß mit einem Minimum von Opfern an Blut und Leben ein Maximum von Erfolgen erkämpft wird.
Wer Hätte vor einem Jahr zu hoffen gewagt, was heute Wirklichkeit ist? Bis hinauf in den hohen Norden, noch weit hinaus über den Polarkreis, gingen in diesem Jahr die Weihnachtspäckchen an die deutschen Soldaten. Bis dorthin zieht sich die stählerne Front, die der britischen Insel kampfbereit gegenübersteht. Und im Westen schützt der Feuergürtel deustcher Batterien entlang der ganzen Atlantikküste bis zur spanischen Grenze Europa vor jedem britischen Zugriff, schiebt sicht bis auf 30 km an die Küste Englands heran, das im ganzen Westen keinen einzigen Soldaten mehr auf dem europäischen Festlandsboden stehen hat. Im Elsaß und in Lothringen sind die Spuren des Krieges schon an vielen Stellen schon beseitigt, die deutsche Bevölkerung dieses Landstriches hat mitten im Kriege ihre innere Heimkehr ins große Vaterland vollzogen. Seit einem halben Jahr schon liegt Frankreich geschlagen am Boden, durch die Gewalt der deutschen Waffen gezwungen zur Entscheidung: Endgültig gesicherte Zusammenarbeit mit Großdeutschland oder endgültige Vernichtung.
Welche Wandlung im völkischen Kraftfeld Europas umschließt doch dieses Jahr! Und wie gering im Vergleich zu den erkämpften Zielen sind die Opfer! Mit welch beisspielloser Haltung wurden sie gebracht! Unsere Gedanken gehen in dieser Stunde voll stolzer Trauer zu den Frauen, Müttern, Kindern und Bräuten der toten deutschen Soldaten. Auch sie stehen heute abend um den brennenden Lichterbaum. Wir wissen, daß der tiefe Schmerz, den sie erlitten haben, gerade in dieser stillen Stunde des Weihnachtsabends besonders jäh aufbricht. Wir wissen aber auch, daß sie an diesem Abend besonders stark die Kraft und Hilfsbereitschaft der Gemeinschaft fühlen werden, für die ihre Toten das Leben hingaben. Denn mehr noch als in vergangenen Jahren ist diese Weihnacht eine Volksweihnacht in des Wortes tiefster Bedeutung.
Seit Wochen und Monaten hat die NS.-Frauenschaft, die HJ., haben die Männer des Reichsarbeitsdienstes und der Organisation Todt zusammengearbeitet, um Freude in die Häuser und Hütten zu tragen, in denen sonst keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommen könnte. Auch die Soldaten aller Wehrmachtsteile haben in vielen dienstfreien Stunden das Werkzeug zur Hand genommen, um Spielzeug zu basteln für deutsche Kinder. unter dem Tannenbaum von Kriegerwaisen liegen wohl überall im weiten deutschen Reich solche Grüße von Kameraden des gefallenen Vaters, liebvolle Zeichen dafür, daß des Toten Treue weiterlebt in den stillen Taten der Lebenden und dieses weihnachtsfest in Wahrheit ein Fest der Familie des ganzen Volkes ist. Und wenn es vorkommt, daß auf diese Waise, die inder eines gefallenen Arbeiters oder eines Bauern auf karger Scholle in diesem Jahre reicher beschenkt werden als es in früheren Jahren je °sein konnte, dann mag wohl der Blick der jungen Mutter in tiefer Dankbarkeit vom Bild des Toten auf das des Führers gleiten, der durch sein Beispiel und die Kraft seines Willens diese innere Wolkwerdung der Deutschen geschaffen hat.
Auch hier im Elsaß wird in diesem Geist Weihnacht gefeiert. Auch hier gehen die Gedanken der Menschen in diesen Tagen um ein Jahr zurück. DAs Bild eines Massenlagers in Südfrankreich, einer Gefängniszelle in Nanzig oder einer rauchigen Wirtsstube voller grohlender Franzosen taucht vor dem inneren Auge auf. So war es noch vor einem Jahr. Und in den Mißklang dieser Weihnachtserinnerung von 1939 mischt sich jetzt strahlend ein Orgelakkord von majestätischer Gewalt:
"Heimat...!"
Nun gehört sie uns wieder, diese Landschaft unserer Kindheit. Nun lebt sie wieder und wir in ihr. Nie mehr soll sie uns genommen, nie mehr von fremder Gier bedroht werden. Nie mehr sollen ihr Wunden geschlagen werden, wie in so vielen Jahrhunderten der Geschichte.
Endlich soll sie Ruhe finden unter Schutz und Wehr des großen Volkes, das von Adolf Hitler Geweckt und zu sich selbst geführt wurde. Es gibt in diesem Land Niemand, der mit welscher Fremdheit und Ueberheblichkeit den geheimnisvollen Zauber einer deutschen Weihnacht belächeln würde. Es wurde entfernt von dieser Heimaterde, wer nicht zu ihr gehörte oder nicht wert war, daß sie ihn trug. In unserer Mutter Sprache dürfen wir wieder singen und sagen, denken und reden und Anteil nehmen am gemeinsamen Schicksal aller Deutschen. Heimat...!
Wo Deutsche leben auf der Welt, denken sie heute unter dem Weihnachtsbaum sicher an dieses Stück deutsche Erde, das wieder heimgeholt wurde in das neuerstanden Reich. Von hier aus hat ja der schöne Weihnachtsbrauch des Tannenbaums in der Stube seinen Anfang genommen. Von hier aus verbreitete er sich über die ganze Welt. Hierher wandern auch aus diesem Grunde die Gedanken aller Deutschen an diesem Abend : der Volksdeutschen in fremden Ländern, der einsamen Soldaten hoch oben im Norden, der Küstenwachen im Westen, der Kriegsschaiffbesatzungen auf der weite der Weltmeere und der Kampf flieger auf Feindflug in eisiger Winternacht. Sie alle glauben an unsere Treue und bauen auf unseren entschlossenen Willen, unseren Anteil am Schicksalskampf der Nation willig mitzutragen. Sie sollen erfahren und erleben, daß wie uns jetzt nicht schlechter bewähren in der Treue zum deutschen Wesen, als wir es im wechselvollen Schicksal der Jahrhunderte bewiesen haben.
Mit diesem Gelöbnis wollen wir die Wende diese erreignisreichen Jahres feiern, erfüllt von neuer Zuversicht und im tiefen Glauben an den Sieg des Rechts, für den die Waffen unseres Volkes streiten.
Es wird und muß gelingen!


Eine Entwelschungskasse (02/01/1941, p. 6, auteur?)

Alte Gewohnheiten legt man nicht einfach von einem Tag auf den andern ab. So ist es schließlich kein Wunder, wenn auch heute noch so vielen für die deutsche Sache aufgeschlossenen Elsässern immer wieder ein welscher Brocken über die Zunge rütscht, ehe sie es richtig Gewahr werden. Zwar fällt wegen solch einem sprachligen Schnitzer die Welt noch lange nicht ein, und der nachlässig Sünder begeht deswegen nicht gleich einen Verrat an der deutschen Sache. Und trotzdem sollten wir alle bemühen, unsere tägliche Umgangssprache so rein wie möglich zu sprechen. Es geht nähmlich ganz gut auch ohne diese Welschen Brocken, ja im Gegenteil, das Elsässische wirkt ohne sie viel echter, lebendiger und ursprünglicher.
Auf eine ebenso liebenswürdige als der Allgemeinheit dienliche Methode, sich rachestens dieser aus dem französischen entlehnten Worte in unserem Dialekt zu entledigen, ist man bereits im Juli in einer größeren Gemeinde des Straßburger Landkreises, und zwar in Mundolsheim gekommen. Dort haben ein paar kernige Männer eine kleine Kasse aufgelegt, in die jeder Volksgenosse, auch wenn es sich nur um einen gelegentlichen Besucher handelt, sobald ihnen einen ein welscher Brocken über die Lippen gerutscht ist, einen Groschen legen muß. Diese "Entwelschungskasse" soll später von den Anregern gemeinsam geöffnet und ihr Inhalt als Beitrag für ein WHW.-Wunschkonzert verwendet werden.
Die Kasse hat übrigens schon Schule gemacht. Sie ist in anderen Ortschaften und von anderen Freunden unserer unverfälschten Muttersprache übernommen worden. Und die neue Methode verdient es, noch stärker als bisher im Elsaß verbreitet und befolgt zu werden. Sie ist auf jeden Fall geeignet, uns spielend manche Sprachunebenheiten und Fehler abzugewöhnen und gleichzeitig auch einem WHW.-Wunschkonzert in Straßburg, auf dessen baldiges Zustandekommen man im ganzen Elsaß freudig hofft, größere Beträge zufließen zu lassen.


Ernste Arbeit und frohe Gemeinschaft (08/04/1941, p. 5, Dr F.)
Erster Betriebsappell der Universität Straßburg

Am 31. März versammelte sich die Gefolgschaft der Universität Straßburg zu ihrem ersten Betriebsappell, dem sich ein wohlgelungener Kameradschaftsabend anschloß.
Der Hauptvertrauensmann im RDB. C. F. Rotter begrüßte die Erschienenen, den Kurator der Universität Dr. Scherberger, den Vertreter der Abteilung Erziehung, Unterricht und Volksbildung Dr. Mayer, ferner seine Magnifizenz den Rektor der Universität Prof. Dr. Schmidt und die Dekane, Professoren und Dozenten. Ganz besonders herzlich aber begrüßte er die vollzählig erschienene elsässiche Gefolgschaft der Universität.
In seiner Ansprache gab der Kurator Dr. Scherberger seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Berufskameraden und -Kameradinnen so zahlreich erschienen seien, weil sie damit das verpflichtende Bewußtsein der gemeinsamen Aufgaben bekundeten. Er betonte weiterhin, daß vielen die Große der auf allen ruhenden Aufgabe, beim Aufbau der neuen Universität Stravburg mitzuwirken, vielleicht noch nicht ganz bewußt sei. Der Kurator wies weiter daraufhin, daß es vielleicht in diesem Lande noch Leute geben könnte, die noch ungewiß seien über den Ausgang dieses Krieges. "Wenn der Krieg entschieden sein wird, dann werden diese Menschen, die in der entscheidenden Stunde gezweifelt haben, auf der Seite stehen müssen, nur wer Anteil an dem Schicksal des deutschen Volkes nimmt, hat Anteil an seinem Siege".
Dann versammelte sich die Gefolgschaft zu einem Kameradschaftsabend, der ein reichhaltiges Programm bot. Das elsässische Bauerntheater führte einen lustigen Einakter "Dr Zigarrestumpe" auf, der schmunzelnden Beifall weckte. J. Oehler besorgte in überaus witziger humorvoller Weise die Ansage und hatte mit ihrem "elsässischen Humor" recht bald die Herzen aller für sich gewonnen. Die Tanzeinlagen von Ruth Meyer machten die Folge sehr abwechselslungsreich. Daß auch Gefolgschaftsmitglieder bei diesem Abend auf der Bühne mitwirkten, löste bei allen Erschienenen besondere Freude aus und ließ erkennen, daß diese Gefolgschaft sich untereinander wirklich verbunden fühlt.
Man kann wohl sagen, daß dieser erste Betriebsappell der Universität Straßburg sowohl in seinem ernsten als auch in seinem unterhaltenden Teile eine wirklich gelungene Sache war. Er ließ erkennen, daß gemeinsame Arbeit und gemeinsame Aufgaben die Menschen am schnellsten zusammenschließen, weil gerade darin das verpflichtende Gefühl der Gemeinsamkeit deutlich wird.


Arbeitspflicht im Elsass! (09/07/1941, p. 4, auteur?)
Unsere Spaten sind Waffen des Friedens

Frühmorgens marschieren singende Abteilungen durch Dörfer und Sädtchen, woran flattert der Baustellenwimpel, die Spaten, Hacken und Schaufeln blitzen in der Morgensonne - der Reichsarbeitsdienst rückt auf die Baustellen aus! Jugendlich frische Gestalten, von Sonne und Wind gebräunt, werken und schaffen in Gottes freier Natur - nicht um einen Tariflohn, sondern um mit ihrer Hände Arbeit das Land zu segnen, um den Preis der Achtung und Anerkennung ihrer Arbeit durch ein ganzes Volk.
Einmal in ihrem Leben wollten sie gemeinsam arbeiten : Der Student und der Sohn des Taglöhners, der junge Kaufmann und der Bauersohn. Einmal im Leben wollen sie eine Spanne Zeit Schulter an Schulter stehen und mit Spaten und Hacke, Axt und Schlägel den Grundstein für ihre Volksgemeinschaft legen, ehe sie ins eigentliche Leben hineintreten um Führer oder Gefolgscchaft zu werden.
Dort stehen die Arbeitsmänner am Waldrand und graben dem Bach ein neues Bett. Im Frühjahr und Herbst hat er jahrelang Felder und Flur überreichbenetzt, und geringer Ertrag war der Bauern Lohn für harte Feldarbeit. Die Arbeitsmänner wissen, daß am Ende ihrer Arbeit der Dank der Menschen steht, die doppelten oder dreifachen Erntesegen bergen werden.
Beim Feuer neben der schmucken Bauhütte hängen die Kochgeschirre der Arbeitsmänner, ab und zu weht ihnen der Wind eine Kostprobe des kräftigen Mittagsessens unter die Nase. Wenn auch Morgenkaffee und das Vesper auf der Baustelle schon reichlich waren, so hat doch allein die frische Luft und die Bewegung den Appetit gewürzt. Noch ist es nichyt so weit, der Truppführer befiehlt: "Ausgleichspause!", denn allstündlich verlangt der junge Körper nach Schaufel und Hackarbeit Ausspannung und Ausgleich. Der Truppführer zieht die Frühnachrichten aus der Tasche, die sie beim Antreten "überhört" haben. Für wenige Minuten hören sie von ihren Kameraden im feldgrauen Rock und von all den Dingen, die sich im Leben unseres Volkes täglich neu ereignen. Ein paar Ausgleichsübungen und ein Liedervers leiten wieder zur Arbeit über.
So vergehen schnell die Studen in wechselvoller Arbeit. Wie sauber hat z.B. Trupp 1 den Rasen abgehoben und aufgesetzt und wie glatt hat hinten Trupp 4 die neue Grabensböschung und Sohle hingelegt. Wie spannend ist es, wenn ein großer Stein aus der Arbeitsstrecke entfernt werden soll. Wie sich dann die "Studierten" tiefsinnig um die schwere Last mühen und ihren Kameraden von der Handarbeit achtungsvoll zusehen, wie sicher der schnell der schwere Brocken seinen Widerstand aufgibt.
Wenn "Arbeitschluß" befohlen wird, dann hält der Arbeitsmann nochmals Umschau über sein Tageswerk und freut sich innerlich über das Stück, um das seine und seiner Kameraden Arbeit wieder gewachsen ist. Aus der anfangs so weichen Jünglingshand wächst ihm die harte Mânnerfaust, die noch zum friedlichen Werk den Spaten führt, um ihn aber dereinst einem jüngeren Kameraden in die hand zu geben, damit dieser das Werk fortführt, das nichts weiter ist als der Ausdruck des hohen Gesinnung, die die jugend eines Volkes von der Arbeit hat.


Ein Jahr NSRL. im Elsass (09/07/1941, p. 6, auteur?)

Der Aufbau der deutschen Leibesübungen im wiederbefreiten Land am Oberrhein
Heute vor einem Jahr, am 9. Juli 1940, erschien in der elsässischen Presse folgender erster Aufruf zur sportlichen Wiederbetätigung der Leibesübungen betreibenden elsässischen Gemeinschaften, unterzeichnet von Badens Bereichsportführer, Ministerialrat Herbert Kraft, der vom Chef der Zivilverwaltung zum Beauftragten für Leibesübungen im Elsaß ernannt worden war:
"Mit der Pflege der Leibesübungen soll sofort begonnen werden. Alle elsässische Turner und Sportler, sowie alle Turn und Sportvereine werden gebeten, Ihre Tätigkeit sobald wie moglich wieder auszunehmen. die vorläufige Geschäftssteile für das Elsaß befindet sich im Ministerium Straßburg, Kaiserplatz, 2. Stock, Zimmer 260. Grundsätzlich wird eine Auflösung von Vereinen nicht stattfinden : diese bestehen also in ihrer jetzigen Form weiter, bis eine endgültige Regelung erfolgen wird. Ebenso sind Neugründungen von Vereinen bis auf weiteres untersagt. Es wäre zu begrüßen, wenn ab nächsten Samstag, 13. Juli, schon in einigen gemeinden des Elsaß sportliche Veranstaltungen, wie Fußballwettkämpfe, Turnen usw stattfinden könnten. Weitere Bekanntmachungen, die Pflege der Leibesübungen im Elsaß betreffend, werden folgen."

Alle halfen mit

Somit war knapp drei Wochen nach dem Einzug der siegreichen Wehrmacht ins wieder deutsch gewordene Land am Oberrhein, der Grundstein zur Pflege der deutschen Leibesübungen im Elsass gelegt. Für die elsässischen Sportler wird daher der 9. Juli ein Datum von bleibender Erinnerung °sein. In Erkenntnis der hier zu verwirklichenden grossen Aufgaben stellten sich die bereits in die Heimat zurückgekehrten Vereinsführer und ihre Mitarbeiter spontan dem Beauftragten für Leibesübungen zur Verfügung, um im Verein mit den aus dem Altreich gekommenen Kameraden den Sportbereich Elsaß aufzubauen. Was in diesem ersten Jahre in zähem und ernergischem Einsatz geleistet wurde, soll nachstehend in ungezwungener Reihenfolge Würdigung finden.

Früher : Zersplitterung

bevor wir auf den Aufbau zu sprechen kommen, möchten wir nachstehend kurz einige grundsätzliche Dinge beleuchten und Vergleiche aus der Zeit vor der Machtübernahme zitieren. So dürfe sich wohl noch ein mancher der Nachweltkriegszeit erinnern, jener Jahre der politischen und konfessionellen Kräftezersplitterung des Sportes, dem Zeitalter der Promoter, der Professionals und dem Sensationstanmel. Die Blütezeit der "Manager" war angebrochen. Mit der Nüchternheit der jüdisch-kapitalistischen Geschäftemacher betrachten sie gewisse publikumskräftige Sportarten als ausbeutefähiges Unternehmen. Ein zweiter Missstand, der die rein ideellen Grundzüge der Sportbewegung massgebend beeinflusste, waren die zahlreichen politischen und konfessionellen Parteien, die sich nicht scheuten, durch Gründung eigener Sportgemeinschaften diese als Mittel zum Zweck, zur Nutzbarmachung ihrer Ziele einzusetzen. Daher kam es zu einer bedauerlichen Zersplitterung der Sportbewegung, die sich in zahlreiche Verbände und "Verbändchen" gliederte.

Staat und Leibeserziehung

Nach der Machtübernahme im Jahre 1933 blieb es dem Nationalsozialismus vorbehalten, die ursprünglichen Zusammenhänge zwischen Staat und Leibeserziehung zu erkennen, wie dies in der Schaffung des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen zum Ausdruck gebracht wurde. Denn bereits am 25. Februar 1920 wurde diese Erkenntnis in Punkt 21 des Parteiprogramms mit folgenden Worten proklamiert:
"Der Staat hat für die Hebung der Volksgesundheit zu sorgen durch den Schutz der Mutter und des Kindes, durch Verbot der Jugendarbeit, durch Herbeiführung der körperlichen Ertüchtigung mittels gosetzlicher Festlegung einer Turn- und Sportpflicht durch grösste Unterstützung aller sich mit körperlicher Jugendausbildung beschäftigen Vereine."
Dem Zusammenschluss aller Deutschen in der Grossdeutschen Sportbewegung, dem NSRL., haben wir heute die grossartigen Erfolge des deutschen Sportes zu verdanken. Wohl keine Sportbewegung in der Welt kann sich auch nur annähernd mit der Organisation der NSRL. vergleichen. In jahrelanger Arbeit hat Reichssportführer von Tschammer und Osten ein Werk geschaffen, das nationalsozialistischen Geist und Einsatzbereitschaft verrät.


Im Banne des Zeitgeschehens (09/07/1941, p. 6, auteur?)
Die Versammlungsweile der NSDAP erfaßt jeden Straßburger

"Führer befiehl -wir folgen!" heißt die Parole, unter der seit zwei Tagen Versammlungen in allen Ortsgruppen des Stadtgebietes abgehalten werden.
Wir können wohl sagen, daß Straßburg im ersten Jahr seiner Zugehörigkeit zum nationalsozialistischen Deutschland schon viele Versammlungen, große Kundgebungen und Schulungen im kleinen Kreis der Amtswalter erlebte. Aber wir können auch feststellen, daß zu keiner Zeit das allgemeine Interesse und der Zustrom so stark gewesen sind, wie in der jetzigen Versammlungswelle, die ganz im Zeichen der großen Ereignisse im Osten steht. das ist es wohl auch, was die Straßburger in der Vrsammlungssale treibt: Sie wollen wissen, was vorgeht, sie wollen Anteil haben, an allem was geschieht und was schließlich auch sie angeht. Denn in Osten wird auch das Schicksal des Elsaß entschieden, und jeder Sieg der deutschen Truppen, unter denen nun auch wieder freiwillige elsässischen Kameraden kämpfen, vermindert die Gefahr, dem kommunistischen Chaos ausgeliefert zu werden. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn Oberstadtkommissar Dr. Robert Ernst in der Ortsgruppe am Adolf-Hitler-Platz vor mehr als 600 Teilnehmern sprach, wenn nicht weniger als 900 Kronenburger den Worten des Bürgermeisters von Kehl und Beigeordneten von Straßburg. Dr. Reuter, interessiert und aufgeschlossen folgten, wenn in den Ortsgruppen Ecksholsheim, Grüneberg, Honheim, Königshofen und Lingolsheim haben ebenso hohe Besucherzahlen zu melden.
Auch am zweiten Tage änderte sich das Bild nicht. Wieder stromten Hunderte in die Versammlungen in Bischheim Ost, in der Krutenau und auf der Meinau, ebenso wie in Neudorf und Oberhausbergen, in Ostwald oder der Horst-Wessel-Allee.
Die beiden ersten Tage der großen Propagandawelle haben also bewiesen, daß der Elsässer gewillt ist, mit seiner Zeit zu gehen. Und wenn die Versammlungen am 22. und 23., wie am 29. und 30. August weiter in allen Ortsgruppen ihren Verlauf nehmen, dann darf es schließlich keinen Straßburger mehr geben, der nicht die Parole "Führer befiehl- wir folgen! zu der seinen machte.


Nach einem Jahr deutscher Schule (17/08/1941, p. 3, J. Hz.)
Erzieherschaft und Schüler fanden sich im neuen Geist

Mit mehr oder weniger erwartungsvollen, zum Teil sicherlich auch gemischten Gefühlen traten vor genau einem Jahr die elsässischen Schüler und Schülerinnen den Weg in ihre Schulhäuser und Unterrichtsanstalten an. Am 1. oktober 1940 war es in verhältnismäßig kurzer Zeit nach der tatsächlichem politischen Neuordnung in Elsaß der Abteilung Erziehung, Unterricht und Volksbildung beim Chef der Zivilverwaltung gelungen, an diesem Tage an allen Schulen den Elsaß einen geregelten lehrplanmäßigen Schul- und Unterrichtsbetrieb wieder aufnehmen zu lassen. dazu hatte es allerdings größter Vorarbeiten bedurft, um die sich in erster Linie der vom Chef der Zivilverwaltung im Elsaß, Gauleiter Reichsatthalter Robert Wagner, mit der Leitung der obengenannten Abteilung betraute Staatsminsiter Prof. Dr. Schmitthenner und sein engster Mitarbeiter auf diesem gebiet, Ministerialdirektor Gärtner, Verdienste von bleibendem Wert erworben haben.
Die Umschulung der elsässischen Lehrerschaft, die in mehr wöchigen Kurzen in Baden erfolgte, ging dank der Bereitschaft- und Einsatzwillens auf der einen und dank der verständnisvollen Haltung auf der anderen Seite reibungslos vor sich. Heute haben sich die elsässischen Lehrkräfte zusammen mit ihren über 2000 im Elsass wirkenden reichsdeutschen Kameraden zu einer zweifellos erfolgreichen und besonders auch für die Zukunft vielversprechenden Gemeinschaftsarbeit zusammen gefunden. Ihr gemeinsames Ziel heißt: Neuausrichtung der deutschen elsässischen Jugend, die ihrerseits mit freudigem Eifer und innerer gelockerter Aufnahmbereitschaft positiv mitgeht im neuen deutschen Geist, der Vermittlung von Wissen und Können, sowie Erziehung und Formung ihrer jungen charakterlichen Veranlagung und Gestaltung ihres Anschauungsbildes.
Die schulische Aufbauarbeit nach deutschem Muster kennzeichnet Staatsminister Prof. Dr. Schmitthenner in treffender Weise selbsr wie folgt: Der beste Beweis für den wahrhaft deustchen Charakter des Landes ist die Feststellung, daß die Ueberfremdung etwas mit unendlicher Mühe Angelerntes war: auch die unteren Klassen waren in kürzester Zeit im Stande dem Unterricht in der hochdeutschen Sprache vollkommen zu folgen. Ganz besonders erfreulich bezeichnet der Minister aber auch die Aufgeschlossenheit, mit der die elsässische Schuljugend die neue Zeit und ihre politischen und schulischen Neuerungen versteht und aufnimmt. Hier ist die deutsche Zukunft gesichert.
In diesem einen Jahr zeigte sich bereits das lebendige und natürliche volkhafte Zusammengehörigkeitsgefühl, das in der Jugend einer Nation nach Blut und Art besonders ausgeprägt ist. Die Jugend dieseits und jenseits des Rheins fand sich in der engen Gemeinschaft des Schulhauses in einem guten Kameradschaftlichen Verhältnis zueinander - so als sei es nie anders gewesen. Das trifft nicht nur für die Volks sondern auch gleichermaßen für die neue Hauptschule, die Höheren und die Berufschulen zu und zeigt wieder einmal mit erschreckender Deutlichkeit, auf welch tönernen Füssen das Gewaltsam französierte Schulwesen im Elsaß in den letzten 22 Jahren stand. Sein vor rund Jahresfristangetretenes "Erbe" ist heute so gut wie vergessen. Der elsässische Lehrkörper, im neuen deutschen Geist einheitlich im Wollen und im Ziel ausgerichtet, bietet die sicherste gewähr dafür, daß an der Schwelle des praktisch bereits seit einigen Wochen begonnene Zeit zweiten deustchen Schuljahres die elsässische Jugend im Sinn der bereits geschichtlichen Neuordnung erzogen und in das großdeutsche Werden im Elsaßland hineingeführt wird.
Das verflossene Aufbaujahr im gesamten elsässichen Schulwesen schuf die verheißungsvolle Grundlage, auf der Eltern, Erzieher und Schüler in sinnvollen Dreiklang gemeinsam weiterbauen werden!


Die Aufgabe der Reichsuniversität Straßburg (23/11/1941, p. 3, auteur?)
Von Dr. jur. Richard Scherberger, Kurator der Universität

Am heutigen Tage wird die Universität Straßburg ihre Lehre und Forschung als deutsche Universität wieder aufnehmen; sie ist wieder im besten Sinn des Wortes eine deutsche Universität geworden. Die freudige Anteilnahme an dieser Tatsache, die aus dem ganzen Reiche bekundet wird, bezeugt erneut die enge Verbundenheit der Straßburger Universität mit dem deutschen Geistesleben. Das Erbe, das hier übernommen wird, ist ein großes und verpflichtendes; und diese Verpflichtung bezieht sich nicht nur auf die Wirksamkeit der Universität seit 1871, sondern auch auf die ganze schicksalschwere Geschichte seit den Tagen Jakob Sturms.
Das Elsaß ist Grenzland, zugleich aber die geistige Mitte des Reiches für die Auseinanderstezung mit dem Westen. Hier lag das Einfallstor des französischen Geistes und der französischen Kulturpropaganda. Auf diesem Boden hat Frankreich in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder seine Entscheidungen gegen das Reich erzwungen. Ein Kampf, der sich wohl gegen die Machtentfaltung, in seiner letzten Zielsetzung aber gegen den deutschen Geist gerichtet hat, von dem das Reich getragen wurde. Daraus ergeben sich die besonderen Aufgaben, die der Universität Straßburg in diesem Raume für das Reich gestellt sind.
Als geistespolitische Aufgabe, die den Charakter der Universität von jeher bestimmt hat, wird auch in Zukunft als vordringlichste die Auseinandersetzung mit dem französischen Westen bestehen bleiben. Es wird alles getan werden, daß gerade diese Aufgabe besonders wirksam erfüllt werden kann. Dabei wird diese Auseinadersetzung nicht allein darauf zielen, das Verschiedene in der deutschen und französischen Kultur aufzuzeigen, sondern gerade die besondere Gestalt des Deutschen zu ergründen. Diese Aufgabe wird für die Straßburger Universität eine Lebensaufgabe °sein, und sie wird umfassend in einer wirklichen Zusammenarbeit aller Disziplinen erfüllt werden können. Hier wird die Aufgabe der Geisteswissenschaften und die Aufgabe der Naturwissenschaften zu einer sinnvollen Einheit zusammengeführt werden. So werden die Erkenntnisse der Forschung aller Disziplinen, ergründet im Bewußtsein, daß ihr Ziel in der Erziehung des deutschen Menschen liegt, den Glauben an die Sendung Deutschlands in Europa zu stärken, die geistespolitische Aufgabe und die geistespolitische Erziehung in gleicher Weise im Dienst der deutschen Jugend erfüllen.
Die Erziehungsgedanke ist ganz selbstverständlich mit jeder Universität verbunden. Es wird hier in Straßburg von besonderer Wichtigkeit °sein, denn die Aufgabe dieser Universität im Westen ist nur zu erfüllen, wenn sie gleichermaßen von den Lehrenden und von den Lernenden getragen und erfüllt wird. Hier, wo der Neubeginn vieles leichter möglich werden läßt, wird die Auseinandersetzung mit dem Westen in einer klaren Nationalsozialistischen Grundhaltung ihre Erfüllung finden. Forschung und Lehre werden von vornherein eine Einheit bilden, weil die Lehre nicht nur die Vermittlung der Forschungsergebnisse umfassen soll, sondern durch sie befähigt wird, zu einer Nationalsozialistischen Haltung zu erziehen.
Beim Aufbau der Universität wurde deswegen auf die Besetzung der Lehrstühle ebenso großer Wert gelegt wie auf die Bildung der studentischen Kameradschaften und die Auswahl ihrer Träger. Diese Gemeinschaft der Dozenten und Studenten verbürgt den Erfolg, in ihr allein liegt die Hoffnung, daß die geistespolitische Auseinandersetzung von der studentischen Mannschaft in die von deutschen Geist und deutscher Haltung betimmte Zukunft hineingetragen wird. Ihre Früchte werden nicht nur für die Universität, sondern für das ganze Land wirken und somit die Grundhaltung des geistigen Kampfes bestimmen, der hier um die Zukunft des Reiches geführt wird.


Der Studentenbund an der Reichsuniversität Straßburg (23/11/1941, p. 3, auteur?)

Das studentische Leben an der Universität Straßburg war, den jeweiligen geschichtlichen Epochen entsprechend, in Form und Inhalt sehr verschieden, jedoch immer sehr rege. Die kulturpolitischen Auseinandersetzungen, die nach jedem staatspolitischen Umschwung an der Rheingrenze ausgetragen wurden, nahmen im Laufe der Geschichte eine immer schärfere Form an. Sie fanden in der Straßburger Hochschule und ihren Studentenschaften eine treue Widerspiegelung.
In dem halben Jahrhundert deutscher Herrschaft vor dem Weltkrieg gab das Korporationswesen dem studentischen Leben in Straßburg sein buntfarbiges Gepräge. Zu einigen Verbindungen, die schon zu französischer Zeit als deutsche Organisationen in Geist und Form und aus Reaktion gegen die "Verwelschung" entstanden waren, kamen sehr bald Korporationen, Corps und Burschenschaften hinzu. Über die studentischen und weltanschaulichen Unterschiede hinweg waren diese Organisationen alle durch den nationalen Gedanken verbunden und durch die gemeinsame Aufgabe, die deutsche Klutur an der Westgrenze des Reiches zu verkörpern. Der Straßburger Korporationsstudent der Vorkriegszeit war ein Vorkämpfer des Deutschtums im Elsaß geworden. Bei Kriegsausbruch hat er, wie alle seine Kameraden aus dem Deutschen Reich, sein Couleur mit dem feldgrauen Rock vertauscht, um an der Front seine Pflicht zu tun, wie er als Student dazu erzogen worden war. Viele kamen nicht mehr zurück. Aber auch diejenigen, die wieder aus den Schützengräben stiegen, konnten nicht mehr zu ihrer Hochschule zurückkehren. Sie mußten andere deutsche Universitäten beziehen und haben an diesen die Traditionen ihrer ehemaligen Straßburger Korporationen noch lange Jahre hindurch, teils bis zum heutigen Tag, weitergepflegt.
Nach Straßburg kamen mit der Fremdsherrschaft auch fremde Sitten in die Studentenschaft. Der 'étudiant' sollte nicht mehr in einer straff organisierten Gemeinschaft zum charakteriesten Menschen erzogen werden, sondern als besserer Schüler fleißig seine Kollege besuchen, um so ein williges Werkzeug für die französische Assimilation zu werden. Letztere hat verständlicherweise in ihrem Bestreben, das Deutschtum in Land und Volk auszumerzen, der Landesuniversität ihre ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die gesamte Studentenschaft war zwar in einer allgemeinen Organisation zusammengefaßt, in der jedoch keine festere Bindung als die Interessengemeinschaft bestand. Von den verschiedenen "cercles", die gleich nach dem Krieg ins Leben gerufen wurden und nach französischen Muster nur sehr lose Bindungen unter ihren Mitgliedern schufen, konnten nur wenige bestehen, und diese wenigen mußten ein kümmerliches Dasein fristen. Von einer wirklichen studentischen Organisation, die den jungen Menschen ganz erfaßt und erzieht, kann nicht die Rede °sein. Unter diesen Verhältnissen wurde bei dem elsässischen Element der Studentenschaft sehr bald der Wunsch laut, studentische Gemeinschaften nach dem Muster der alten Korporationen ins Leben zu rufen. Die zwei Strassburger Verbindungen"Wilhelmitana" (1855) und "Argentinja" (1857), die schon zu französischer Zeit gegründet worden waren, blühten jetzt sehr bald wieder zu neuem Leben auf. Dazu wurden in der Nachkriegsjahren weitere Korporationen wie "Nideck", "Wasgo-Lotharingia" und "Alsatia" gegründet. Letztere und die beiden Erstgenannten konnten bis zu Kriegsbeginn mit vollem Betrieb weiterbestehen. In diesen Korporationen fanden sich die elsässischen Studenten zusammen, die sich mit der losen Form der französischen "cercles" nicht zufrieden gaben. Deswegen schufen sie sich straff organisierte Gemeinschaften, in denen sie ihre Mitglieder durch Selbsterziehung zu charakterfesten Menschen mit echt studentischer Haltung herangezogen. Aus ihren Reihen kam auch der Führernachwuchs, der gemeinsam mit dem Volk, den Kampf zur Erhaltung des Deutschtums führte.


Straßburg soll eine Metropole des Reisewesens werden (08/05/1942, p. 4, D.)
Keine "Fremdenindustrie", sondern von Herzen kommende Gastlichkeit
Dank seiner idealen Lage wird Groß-Straßburg nach dem Kriege bestimmt eine vielbesuchte Fremdenstadt und ein Verkehrsmittelpunkt ersten Ranges werden. Und es zeugt von einer weisen, vorsorglichen Planung unserer Stadtverwaltung, wenn sie schon jetzt, trotz der schweren Zeit, die geeigneten Maßnahmen trifft, um dieser Entwicklung einmal mit allem Rüstzeug einer fortschrittlichen Touristenbetreuung begegnen zu können.

Ein weiterer Schritt auf dem Wege, um unser gutes altes "Steckelburry" zu einer Metropole des Fremdenverkehrs zu gestalten, ist auch die Schaffung einer neuen zweiten Dienststelle des Fremdenverkehrsvereins Straßburgs am Karl-Roos-Platz, die gestern im Rahmen einer Mitgliederversammlung im "Roten Haus" ihre offizielle Eröffnung erfuhr. Diese vorbildlich ausgestaltete Auskunftsstelle mit ihren einladenden Räumlichkeiten soll nach dem Kriege in erster Linie die Automobilisten beraten und betreuen, während die Dienststelle am Bahnhof
vorwiegend für die Bahnreisenden gedacht ist.
Der Oberstadtkommissar Dr. Ernst als Vorsitzer des Vereins unterstrich in seiner Ansprache, die sehr wesentlichen Aufgaben, die der Verkehrsverein seit seiner vorjährigen Gründung erfüllt hat, und jene noch viel umfangreicheren, die ihm in Zukunft gestellt °sein werden. Eine beachtliche Vorarbeit war bekanntlich durch den Landesverkehrsverband Baden und die Wirtschaftsgruppe des Gaststätten- und Beherbergungsgewerbes geleistet worden. Der Vorsitzer konnte befriedigt feststellen, daß der Fremdenverkehrsverein im verflossenen Geschäftsjahr sehr gut angelaufen ist; er zählt bereits über 400 Mitglieder und hat seine erste große Aufgabe, die Betreuung vieler tausend Gäste anläßlich der Ausstellung "Deutsche Wirtschaftskraft - Aufbau am Oberrhein", trefflich gemeistert. Ein ähnlicher Auftrag wird ihm auch in diesem Jahre erwachsen mit der geschichtlichen Ausstellung "Deutsche Größe", die im Juni auf dem Ausstellunggelände am Wacken abgehalten wird. Die Vereinigung und alle unsere Gaststättenbesitzer werden dann wieder alle Hände voll zu tun haben, da trotz des Krieges eine starke Belebung des Fremdenverkehrs zu erwarten ist.

Stadt der Ausstellungen und Tagungen

Als Durchgangspforte des Fremdenstromes nach den Vogesen und dem Schwarzwald wie für den großen internationalen Ost-Westverkehr ist Straßburg, wie Dr. Ernst des weiteren betonte, die gegebene Ausstellungsstadt für den deutschen Südosten und soll auch in diesem Sinne wieder entwickelt werden. Es soll des weiteren zu einer ausgesprochenen Tagungsstadt werden, und dass dies der Fall °sein wird, beweist der Umstand, dass im verflossenen Geschäftsjahr trotz der kriegsbedingten Schwierigkeiten nicht weniger denn 49 Tagungen in unserer Stadt abgehalten wurden.
Auf das wichtige Problem der Verschönerung des Stadtbildes eingehend, konnte der Oberstadtkommissar feststellen, dass auf diesem Gebiete schon eine Menge geschehen ist, trotz der sich aus den Zeitverhältnissen ergebenden Schwierigkeiten, namentlich was die allgemeine Sauberkeit der Strassen angeht. Von den weiteren Maßnahmen, die im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten geplant sind, sei die Verschönerung des Bahnhofsplatzes, hauptsächlich durch Grünschmuck, erwähnt; auch der Karl-Roos-Platz soll noch etwas mehr Farbe bekommen. Mit einem Appell an alle Mitglieder, noch mehr als bisher die Arbeit der Stadtverwaltung und des Verkehrsvereins durch eifrige Werbetätigkeit zu unterstützen, schloss Dr. Ernst seine Ausführungen.
Einige Zahlen aus dem anschließenden Tätigkeitsbericht des Geschäftsführers Pgn. Krebs beweisen am besten, wie sich der Verein bemüht hat, die großen Aufgaben unserer Stadt auf dem Gebiet des Fremden -und Reiseverkehrs vorzubereiten und zu fördern. 470 000 Gäste haben im Laufe des Geschäftsjahres die Unterkunftsvermittlung in Anspruch genommen, und über 350 000 Auskünfte wurden über Straßburg, das übrige Elsaß, über das Altreich und über Reichsbahnverbindungen erteilt. Ferner wurden mehrere hundert Fremdenführungen mit rund 10 000 Personen durchgeführt.

Ein Höchstmaß an gastlicher Gesinnung

Nachdem noch der Schatzmeister seinen Bericht erstattet hatte, sprach der Schriftsteller Pg. Otto Ernst Sutter aus Karlsruhe über Sinn und Wesen der Gastlichkeit und erläuterte, in welchem Geiste das neue Deutschland die Förderung des Fremdenverkehrs betreibt. Man ist im nationalsozialistischen Deutschland zur Einsicht gekommen, daß das Reise- und Ferienwesen, wenn es die Erwartungen der erholungssuchenden Touristen erfüllen soll, in erster Linie vom Gast her betrachtet werden muß. Alles soll darauf hinzielen, die Hoffnungen und Sehnsüchte, die der Gast an seinen Ferienaufenthalt knüpft, erfüllt werden. Damit sind wir weit von der liberalistischen, zumeist von geschäftlichen Erwägungen getragenen Auffassung, wie sie ja auch aus dem wenig erfreulichen Wort "Fremdenindustrie", an dessen Stelle wir lieber "Reisewesen" oder "Gästetum" setzen möchten, spricht. Die Gastlichkeit liegt uns im Blute. Schon Tacitus erwähnt immer wieder die außergewöhnliche Gastfreundlichkeit unserer germanischen Vorfahren. Aber die Gastlichkeit ist in unserem Zeitalter der Maschine ein so allgemeiner Begriff geworden, daß sie Gefahr läuft, verschematisiert zu werden. Deshalb wollen wir im neuen Deutschland darauf bedacht °sein, daß wir wieder mehr mit dem Herzen dabei sind, wenn es sich um Belange der Gastlichkeit dreht. Ferner verlang das nationalsozialistische Deutschland Gastlichkeit nicht nur von Gaststätten, sondern auch von der Gesamtheit der Bewohner. Es geht bei der Gastlichkeit um eine der schönsten Regungen der menschlichen Natur. Wenn einmal der siegreiche Frieden errungen ist, wird ein riesiger Reiseverkehr einsetzen und es ist notwendig, daß wir hier im Elsaß ein Höchstmaß an gastlicher Gesinnung erreichen Dann wird sich erfüllen, was dem Dichter des Simplizissimus bei einem Aufstieg auf die Hornisgrinde prophetisch vorschwebte, nämlich, "daß Straßburg pranget wie ein Herz mitten am Oberrhein".
Die zusammenfassenden Schlußworte sprach Bürgermeister Dr. Reuter. Der Name Straßburg verpflichtet. Und es gibt etwas, was überall und ohne Marken dargeboten werden kann: Höflichkeit und wahre Gastlichkeit. Trotz der Schwierigkeiten des Krieges soll es unsere Aufgabe °sein, die wahre Erkenntnis vom Wesen der Gastlichkeit in die Praxis umzusetzen. Und im Gedanke an den Führer, in dessen Hand das Schicksal Europas ruht, schloß Dr. Reuter die Tagung des Verkehrsvereins, dessen vornehmste Aufgabe auch in Zukunft die Erziehung zur sorgfältigen Gästebetreuung ist.


Es soll auch unser Sieg °sein (04/09/1942, p. 3, auteur?)

PS. Es sind nun drei Jahre her, seitdem in Straßburg und in anderen Ortschaften der damaligen unmittelbaren Grenzzone die Plakate angeschlagen wurden, die zur sofortigen Räumung aufforderten. Die von den meisten Elsässern für unmöglich gehaltene Wendung trat ein. Frankreich wollte den Krieg mit Deutschland, in unbeschreiblichem Durcheinander fuhren die Evakuierten nach Westen. Unvergeßlich bleiben dem, der sie gesehen hat, die Elendszüge unserer Bauern, die mit wenig zusammengeraffter Habe den Weg in die Verbannung antraten. Wehmütig sah man sich noch einmal um und die älteren Leute, die Frauen und die Kinder, die nach der Dordogne zogen, während die Männer bis zu 50 Jahren dem Gestellungsbefehl Folge leisten mußten, fragten sich, ob sie jemals ihre Häuser wieder sehen würden.
Nach menschlichem Ermessen war das Elsaß dem Untergang geweiht. Stets hatte Frankreich dieses Land als Glacis betrachtet und im Kriegsfalle bedenkenlos der Zerstörung preisgegeben. Dieses Mal schien der Aufbau der Maginotlinie das Land zwischen Rhein und Vogesen zum Niemandsland des kommenden deutsch-französischen Krieges zu bestimmen. Die Welt ist vergeßlich, aber gewisse Dinge dürfen doch nicht so leicht vergessen werden. Gerade heute aber, da wir wieder um einen Schritt, und zwar um einen bedeutenden, in den Kreis der großdeutschen Pflichten hineinwachsen, erscheint es geboten, an die Vorgänge im September 1939 und an die seitherige Entwicklung zu erinnern.
Entgegen aller Voraussicht wurde das Elsaß nicht zerstört. Der deutsche Sieg hat dieses schöne Land gerettet, wie übrigens im letzten Krieg das Heldentum der deutschen Front dem Elsaß ebenfalls größere Zerstörungen ersparte.
Die Elsässer, die nach dem vorzeitigen Ende ihrer Evakuation in die Heimat zurückkehrten, glaubten vielfach, auf bequeme Art wieder einmal zum Sieger gekommen zu °sein. Das war aber ein Irrtum. In diesem gewaltigen Ringen, aus dem eine wohl für Jahrhunderte maßgebende Neuordnung hervorgehen wird, gibt es keine bequemen Siege. In diesem Ringen wird nur derjenige bestehen, der den Gedanken der Zukunft erfaßt hat und sich mit allen Kräften dafür einsetzt. Das heißt: Wir müssen, da wir durch das Großdeutsche Reich vor dem sicheren Untergang gerettet worden sind, auch die Pflichten übernehmen, die der Kampf dieses Reiches jedem einzelnen seiner Bewohner auferlegt. Das ist schon einmal gesagt worden, gewiß, aber es muß immer wieder gesagt werden, bis es der Letzte begriffen hat, weil diese Feststellung gleichbedeutend ist einem Wegweiser, der unsere elsässische Bevölkerung vor Verirrung und vor dem Abgleiten in einen Abgrund bewahrt.
Es gab nach Beendigung des Westfeldzuges zwei Möglichkeiten: Entweder wurde das Elsaß als besetztes Gebiet behandelt oder es wurde praktisch als ein Teil des Großdeutschen Reiches angesehen. Über diese beiden Möglichkeiten haben manche unserer Landsleute noch nicht nachgedacht. Es empfiehlt sich aber gerade heute, im Augenblick der Einführung der Wehrpflicht, eine solche Betrachtung anzustellen.
Als besetztes Gebiet wäre es uns genau so ergangen wie der besetzten Zone Frankreichs. Vor allem wäre also heute die Lebensmittelversorgung bedeutend schlechter. Und dann befänden sich alle wehrpflichtigen Elsässer in deutschen Gefangenenlagern und würden dort ohne Lohn für Deutschland arbeiten! Das Deutsche Reich war durchaus nicht verpflichtet, die elsässischen Kriegsgefangenen sofort zu entlassen. Es konnte dies nur, weil die Elsässer eben nicht als Franzosen, sondern als Volksdeutsche betrachtet wurden. Und alle haben dies für richtig befunden. Wenn es nun aber möglich war, daß die elsässischen Gefangenen als Deutsche entlassen wurden, so ist es durchaus folgrichtig, daß das Deutsche Reich auch die Wehrpflicht einführt, was übrigens heute in stark beschränktem Umfang geschieht. Wäre der rasche deutsche Sieg nicht eingetreten, d. h. hätten wir och Krieg im Westen, so würden nicht nur die jungen Jahrgänge, die jetzt zur Musterung kommen, einrücken, sondern es ständen auch alle anderen wehrpflichtigen Männer mindestens bis zu den Achtundvierzigjährigen unter den Fahnen und im Kriege! Auch daran darf man gelegentlich denken.
Die Einführung der Wehrpflicht entspricht der geschichtlichen Tatsache des weiteren Hineinwachsens unserer Heimat ins Großdeutsche Reich. Manche unserer Landsleute haben bis jetzt an den großen Ereignissen der Zeit vorbeigelebt, stets nur ängstlich darauf bedacht, daß nichts sie in ihrer Bequemlichkeit störe. Die Teilnahme des jungen Elsaß an der deutschen Wehrmacht wird nun aber die inneren Beziehungen zum großdeutschen Freiheitskampfe herstellen, die naturgemäß da und dort noch fehlten. Mehr noch als nach dem Einrücken der ersten Freiwilligen können die Elsässer dann sagen: "Das ist auch unser Krieg." Und sie werden am Tage der Entscheidung auch sagen dürfen: "Das ist auch unser Sieg."
Manche unserer Landsleute werden die entscheidende Bedeutung, die dieses Wort für sie und ihre Heimat hat, vielleicht erst dann voll erfassen.


Das junge Elsaß tritt zum Wehrdienst an (04/09/1942, p. 7, auteur?)
Kreisleiter Pg. Sauerhöfer sprach zu den Gestellungspflichtigen - Wehrdienst ist Ehrendienst am Volk

Mit der Einführung der Wehrpflicht im Elsaß durch den Chef der Zivilverwaltung, Gauleiter und Reichsstatthalter Robert Wagner, auf Grund der ihm vom Führer erteilten Ermächtigung, sind die jungen Jahrgänge des Landes aufgerufen, sich in die feldgraue Front der deutschen Wehrmacht einzureihen. Damit wird ein Ring geschlossen über eine Spanne von 22 Jahren hinweg, und dort angeknüpft, wo die Väter und Großväter der jungen Elsässer standen: als deutsche Elsässer im deutschen Heer. Die jüngsten Söhne der Weltkriegsteilnehmer nehmen die Tradition der Väter wieder auf.
Der gestrige 3. September war der erste Tag der Musterungen, die sich auf die Jahrgänge 1920, 21 und 22 erstrecken. Die Musterungskommission in Schlettstadt tagte im Vereinshaus, wo hundert junge Leute vorgeladen waren. Unter dem Vorsitz des Standortältesten Major Reel, sekundiert von den Mitgliedern der Kommission und drei Ärzten, nahm die Musterung den vorgesehenen Verlauf und hinterließ, was den körperlich und gesundheitlichen Befund anbetrifft, den allerbesten Eindruck. Auf einen vorzüglichen Geist ließen auch die geäußerten Wünsche schließen, zu dieser oder jener Truppe eingezogen zu werden, was nach Möglichkeit berücksichtigt wird.
Nachdem bei Eröffnung der Musterung Landrat Bosser anwesend war, erschien im Laufe des Vormittags der Kreisleiter, Pg. Sauerhöfer, Bereichsleiter der NSDAP, um am Schluß der Vormittagssitzung das Wort an die Gestellungspflichtigen zu richten. Soldatisch ausgerichtet hatten die jungen Leute in einem der Musterungssäle Aufstellung genommen.
Standortältester Major Reel sprach von der Ehre, die der Dienst als Soldat für den jungen Deutschen darstellt. In einem Schicksalskampf, in dem die ganze Welt gegen den Bolschewismus steht, kann und durfte auch der Elsässer nicht zurückstehen und sich den Anteil verscherzen, den jeder Deutsche am Tag des Sieges haben wird. Mit Stolz ist der Elsässer von jeher Soldat gewesen und seine Tapferkeit, die er besonders im Weltkrieg unter Beweis gestellt hat, ist nicht weniger bekannt. 37 000 Elsässer haben im Krieg 1914/18 das Opfer ihres Lebens für Deutschland gebracht und der jungen Generation ein Vermächtnis hinterlassen. "Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es ewig zu besitzen!" Durch die Schule des Reichsarbeitsdienstes lernt der junge Soldat zunächst die große Kameradschaft kennen, die übers ganze Leben hinausgreift. Dann wird er Waffenträger werden in der besten Wehrmacht der Welt.
Kreisleiter Pg. Sauerhöfer erinnerte an den 3. September als Tag der Kriegserklärung der Westmächte, die den Schicksalskampf heraufbeschworen, der heute ein Weltkampf geworden ist und dessen Ausgang die kommenden Jahrhunderte beeinflussen wird. Aus der großen Irreführung durch Plutokraten und Judentum und der Versklavung der Völker durch den Bolschewismus wird die Welt zurückgeführt werden. Auch das Elsaß ist von der Umwandlung erfaßt und unter der abspringenden Firniß wird der deutsche Mensch wieder freigelegt. Mit dem Eintritt der jungen Elsässer als vollwertige Deutsche in die deutsche Wehrmacht schließt sich ein großer geschichtlicher Kreis. Das junge Elsaß reicht unsichtbar den Vorfahren die Hand und schlägt für die Zukunft die Brücke zum Reich, auf der das ganze Volk heimkehrt. Von den Unbelehrbaren und Abwartenden sagte der Kreisleiter, daß sie später genau so belehrt zurückkehren werden, wie die vielen andern, die mit eigenen Augen hinter den von der deutschen Wehrmacht umgestürzten Mauer der Sowjetunion, das grauenvolle Elend gesehen haben, das ganz Europa zugedacht war. Der Beitrag des Elsaß in der kämpferischen Gemeinschaft erfolgt um seiner selbst willen und diese Erkenntnis wird tiefste Verpflichtung für die Söhne °sein, sich ihrer Väter im feldgrauen Rock würdig zu erweisen.
Mit diesen Worten zum Auftakt der Musterungen hat sich der Kreisleiter an alle Gestellungspflichtigen gewandt, die in den nächsten Tagen mit dem Schritt zum Wehrdienst die deutsche Reichsbürgerschaft erwerben. Eine geschichtliche Stunde hat sich für das Elsaß aufgetan.


Tragischer Bruderkampf am Oberrhein (06/09/1942, p. 5, L. D.)
Erinnerung an die Belagerung Straßburgs 1870

Es waren keine günstigen Vorzeichen, unter denen die Stadt und Festung Straßburg im Jahre 1870 der deutschen Belagerung entgegensah. Am Abend des 6. August war ein Zug mit zersprengten und aufgeriebenen Truppen im Bahnhof eingelaufen, die von der verlorenen Schlacht bei Wört erschütternde Kunde brachten. Als freilich der Befehlshaber der badischen Truppen, Generalleutnant v. Beyer, am 8. August die Aufforderung an die Stadt richtete, sich zu ergeben, begegnete er tauben Ohren. Im Vertrauen auf die Besatzung, die mit allen Hilfstruppen auf etwa 22-33 000 Köpfe angestiegen war, von denen freilich nur etwas 8000 Mann vollwertige Truppen waren, hoffte man die Stadt halten zu können.
Oberbefehlshaber der Festung war der aus Pfalzburg stammende General Uhrich, ein Soldat, der 1852-54 Brigadengeneral in Straßburg gewesen, 1855 vor Sebartopol zum Divisionsgeneral befördert worden und 1867 den gesetzlichen Bestimmungen gemäß aus dem aktiven Dienst ausgeschieden war.
Nachdem die deutschen Belagerungstruppen bis zum 14. 8. die Einschließung vollendet hatten, übernahm am 15. d. M. Generalleutnant v. Werder, ein geborener Badener, über die aus 65 000 Preußen und Badenern bestehende Belagerungsarmee den Oberbefehl. In seinem Hauptquartier in Mundolsheim waren Großherzog Friedrich von Baden und als Delegierter der freiwilligen Krankenpflege der spätere Statthalter in Elsaß-Lothringen, Fürst Hermann zu Hohenlohe-Langenburg anwesend.
Nur mit innerem Widerstreben und nach vorheriger Ankündigung entschloß sich General v. Werder zur Beschießung der Stadt. Man wollte anfänglich nur die öffentlichen Gebäude treffen, wobei das Mißgeschick es wollte, daß man die auf den Stadtplänen fälschlich als "Rathaus" bezeichnete Stadt- und Seminarbibliothek unter Feuer nahm und kostbare Drucke und Handschriften - darunter den unersetzlichen Hortus deliciarum der Gerrad von Landsberg - der Vernichtung weihte.
Der völlig ungerechtfertigte Vorwurf angeblich "barbarischer" Kriegsführung, den man nachträglich gegen die Deutschen wegen der Zerstörung hoher kultureller Werte erhoben hat, läßt sich schon aus dem Grunde widerlegen, weil Straßburg im Jahr 1870 mit seiner alten pietätvoll aufrechterhaltenen Vaubanschen Befestigung, auf die man sich viel zugute hielt, den neueren Kampfmitteln der Deutschen in keiner Weise gewachsen war, und man deshalb gut daran getan hätte, es zu einer regelrechten Belagerung gar nicht kommen zu lassen. Bombensichere Unterstände gab es überhaupt nicht. Und wenn auch Straßburg von Waffen strotzte und mit Lebensmitteln reichlich eingedeckt war, so hätten Klugheit und Vorsicht es doch davor bewahren müssen, mit einem so stark überlegenen Gegner die Klinge kreuzen zu wollen.
Wie menschenfreundlich trotz aller kriegsnotwendigen Maßnahmen die Beisgerer verfuhren, davon legt nicht nur der wiederholte Briefwechsel zwischen General v. Werder und General Uhrich mit seinem vornehmen und ritterlichen Ton Zeugnis ab, sondern auch die Tatsache, daß v. Werder einer Schweizer Abordnung die Erlaubnis erteilte, am 15., 17. und 18. September etwa 2000 Kinder, Frauen und Greise aus der Stadt zu geleiten.
Vielleicht hätte sich Straßburg auch schon einer ergeben, wenn nicht seine Bewohner durch die Schweizer Kunde erhalten hätten von dem Sturz Napoleons III. Der Kaiser war in Straßburg nie beliebt gewesen, seit seinem verunglückten Putsch am 30. Oktober 1836 und seiner Verhaftung in der Finkmattkaserne beinahe zur komischen Figur herabgesunken, und nun schien die Hoffnung auf die neue Republik manchen neue Erwartungen einzuflößen, zumal ein so angesehener und charaktervoller Mann wie der Professor der Medizin Emil Küß das Bürgermeisteramt übernahm.
Schließlich siegte die Vernunft über den abenteuerlichen Widerstandswillen, und am 27. September, nachmittags 5 Uhr, ging am Münster die weiße Fahne hoch. Am 28. September, 2 Uhr morgens, wurde die Kapitulation unterzeichnet in dem Eisenbahneinschnitt unter der Straßenbrücke in Königshofen. Ein tragischer Bruderkampf am Oberrhein war zu Ende.


Die große Stunde ist gekommen (06/09/1942, p. 6, auteur?)
Kreisleiter Lawnick sprach in Sulz - Weitere Pflichtversammlungen

In den letzten Tagen haben in den restlichen Ortsgruppen der NSDAP Pflichtmitgliederversammlungen stattgefunden. Trotz der arbeitsreichen Jahreszeit hatten sich die Parteigenossen und Mitglieder des Opferrings überall vollzählig eingefunden, denn sie wissen, wenn die Partei ruft, dann hat sie wichtige Mitteilungen bekanntzugeben, die jeden interessieren müssen. Jeder aufrechte Elsässer ist sich der Mission bewußt, die er in dieser großen Zeit zu erfüllen hat: er muß dazu beitragen, daß die Volksaufklärung lückenlos ist, denn auch der letzte Volksgenosse muß wissen, worum es in diesem gewaltigen Ringen geht.
su. Sulz u. W. - Hier sprach Kreisleiter Pg. Lawnick zu den Parteigenossen und Opferringmitgliedern, denen er ihre Aufgaben aufzeigte. Jeder muß sich restlos einsetzen und den anderen als Vorbild vorangehen. Der Redner kam dann auf den harten Schicksalskampf zu sprechen, den das deutsche Volk durchzufechten hat, und wies mit Nachdruck darauf hin, daß das Elsaß daran aktiven Anteil nehmen muß. Der Führer hat den Elsässern ihre Heimat fast unversehrt zurückgegeben; es ist deshalb eine gebieterische Dankespflicht, daß sie sich einschalten in die große Kampfgemeinschaft dieses Volkes, dessen Glied sie seit Anbeginn ihrer Geschichte sind. Nun werden die jungen Söhne des Elsaß das Ehrenkleid des deutschen Soldaten tragen, das schon ihre Väter mit Stolz getragen, darin gestritten und geblutet haben. Wie ihre Väter, so werden auch sie an der Seite ihrer deutschen Brüder ihre Pflicht bis zum letzten erfüllen. In dieser großen Stunde muß sich das Elsaß bewähren.
Anschließend empfing eine Anzahl aufrechter Männer vom Kreisleiter die Mitgliedskarte der NSDAP. Der Abend war umrahmt vom Gesang der HJ. und des BDM. Auch die Gemeindekapelle trug zur Verschönerung der Feier bei.
ri. Lobsann. - In einer Pflichtversammlung der hiesigen Ortsgruppe sprach Ortsgruppenleiter Gehlfuß über den Einsatz der Partei bei Luftangriffen und Katastrophen, sowie über die Aktivierung der Opferringmitglieder. Die Veranstaltung war von Liedern der Hitler-Jugend umrahmt.
el. Niederrödern. - Im Parteisaal hielt die Ortsgruppe eine Pflichtversammlung ab, der auch die Führer und Führerinnen der HJ., des BDM. und der NS-Frauenschaft beiwohnten. Ortsgruppenleiter Pg. Herr sprach einleitend über den Einsatz der Partei bei der Organisation des Luftschutzes. Nach einem Überblick über die aktuelle Lage klärte er die Zuhörer über die neuen Bestimmungen auf und forderte alle auf, noch mehr als bisher ihre Kräfte in den Dienst der Partei zu stellen. "Wer sich seiner Pflicht zu entziehen beabsichtigt, der hat keinen Anspruch darauf, in unserer Mitte als Volksgenosse bewertet zu werden." Mit diesem Führerwort klang die Versammlung aus.
fm. Obersteinbach. - Mit Liedern der HJ. und des BDM. wurde die Pflichtversammlung der hiesigen Ortsgruppe eingeleitet. In seiner Ansprache ermahnte der Ortsgruppenleiter die Mitglieder, ihre Pflichtenrestlos zu erfüllen und durch ihre gewissenhafte Arbeit zum Endsieg beizutragen. Das zu tun, hat die Versammlung gelobt.
ng. Lampertsloch. - Im schöngeschmückten Parteilokal sprach Ortsgruppenleiter, Pg. Prinz, über den erhöhten Einsatz der Parteigenossen und Mitglieder des Opferrings. Gemeinsam gesungene Lieder verliehen der Versammlung einen würdigen Rahmen.


"Heimatrecht durch Mitarbeit erkämpfen" (06/09/1942, p. 7, css)
Der Kreisleiter sprach in Avolsheim

Im rahmen der zur Zeit durchgeführten Opferringmitgliedsversammlungen hat sich der Kreisleiter den Besuch von verschiedenen Ortsgruppen vorbehalten. So sprach er am Freitagabend zu der zahlreich erschienenen Bevölkerung von Avolsheim.
Nach der Begrüßung durch Ortsgruppenleiter Feffer sprach Kreisleiter Pg. Paul Schall über den großdeutschen Freiheitskampf, einen Kampf, den Deutschland zugleich zur Rettung Europas führt. Auf die Pflichten eingehend, die sich für das Elsaß ergeben, unterstrich der Kreisleiter, daß es diesmal nicht darauf ankomme, auf billige Weise zum Sieger zu kommen, sondern, daß der Elsässer berufen sei, die geschichtliche Tatsache seiner Wiedervereinigung mit dem deutschen Reiche durch seine Beteiligung am großdeutschen Freiheitskampf zu bekräftigen. Wir müssen unser Heimatrecht im Großdeutschen Reiche durch unsere tätige Mitarbeit erkämpfen. Im einzelnen behandelte der Kreisleiter noch die jüngsten Kriegsereignisse, die Einführung der Wehrpflicht im Elsaß, die Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit und die Aktivierung des Opferrings. Dieser, als Vorstufe der Partei, habe den Zweck der Heranbildung einer neuen Führerschicht im Elsaß deshalb könne es auch nicht darum gehen, lediglich zahlendes Mitglied zu °sein, sondern ein jeder habe sich tatkräftig einzusetzen. Für jeden bestehe die Möglichkeit der Mitarbeit. Je mehr Hand anlegen, desto weniger ist der einzelne belastet. Die Ortsgruppe, ja die ganze Dorfgemeinschaft kann daraus nur Nutzen ziehen. Ein besonderer Appell des Kreisleiters galt den Frauen, die nicht mehr wie früher abseits der Weltgeschichte dahinleben können. Auch sie müssen am Aufbau teilnehmen und an der Bildung der Volksgemeinschaft mitwirken.
Auf die Kundgebung folgte noch ein Appell der Politischen Leiter, die zum großen Teil in Uniform angetreten waren; der Kreisleiter unterhielt sich mit jedem Einzelnen.


Tödlicher Verrat (18/02/1943, p. 1/2, Franz Moraller)
Straßburg, 18. Februar

Zwischen der Nacht zum vergangenen Samstag in welcher sich im Kreis Altkirch eine 18köpfige Bande verhetzter junger Elsässer zusammenrottete, um sich mit bewaffneter Hand den Übergang über die stark gesicherte Schweizer Grenze zu erzwingen und sich ihrer Arbeitsdienst- und Wehrpflicht zu entziehen, und den Morgenstunden des gestrigen Mittwochs, in denen die Salven des Exekutionskommandos einen unwiderruflichen Schlußstrich unter dieses verbrecherische Unternehmen feiger Verräter setzten, liegen knapp vier Tage. Blitzschnell und mit der ganzen Härte des Gesetzes, wie es die einmalige Schwere dieser frechen Auflehnung gebot, hat die nationalsozialistische Rechtsprechung zugeschlagen. Mit ihrem Leben haben die Verräter dafür bezahlt, daß sie glaubten, sich aus egoistischer Feigheit der selbstverständlichen Pflicht entziehen zu können, die von der Schwere der Zeit jedem wehrfähigen Deutschen auferlegt ist und deren freudige Erfüllung für ungezählte Millionen deutscher Soldaten die höchste männliche Ehre bedeutet.
Die Schüsse des nächtlichen Feuergefechtes an der Grenze, in welchem ein braver Grenzschutzbeamter sein Leben lassen mußte und drei der Banditen ihr Verbrechen auf der Stelle sühnten, sind im Lärm der gewaltigen Schicksalsschachten im Osten untergegangen und werden außerhalb des Elsaß kaum vernommen worden °sein. Die siebzehn Toten mögen draußen wenig ins Gewicht fallen angesichts der Tausende, die in diesen Wochen im Kampf für ihr Volk ihr Leben lassen mußten. Um so mehr aber horchen die Menschen im Elsaß auf, und sie haben fürwahr Grund dazu.
All jene, die das Gebot der schweren Stunde begriffen haben und sich in ihrem Einsatz für die Rettung des Abendlandes vor der bolschewistischen Vernichtung von den Angehörigen keines andern deutschen Gaues übertreffen lassen - und sie bilden Gottseidank die erdrückende Mehrheit der elsässischen Bevölkerung - werden in Scham und Erschütterung von den Altkirchener Bandenverbrechen vernommen haben. Bedeutet es für sie doch die schwerste seelische Belastung, daß zu einer Zeit, wo elsässische Soldaten bereits zu Zehntausenden unter den Fahnen des Reiches stehen und bereit sind, mit Blut und Leben ihre Treue zu Deutschland und seinem Führer zu besiegeln, daß in dieser Zeit ein gewisser Kreis trauriger Elemente, die zu keiner Zeit noch eine klare Gesinnung und Haltung besaßen, weil Genuß, Bequemlichkeit und Wohlleben die einzige Richtschnur ihres Handelns bilden, die deutsche Ehre des Elsaß in der heimtückischsten Weise durch ihren Verrat besudeln. Man komme uns doch nicht mit dem einfältigen Argument, es handle sich um Überzeugungstäter, deren Herz eben immer noch für Frankreich schlage. Die Verhandlung vor dem Sondergericht, bei welcher neben den 13 Verrätern der ganze Kreis der ewige Unzufriedenen und Unzuverlässigen unsichtbar auf der Anklagebank Platz genommen hatte, legte die inneren Beweggründe der Flucht nach der Schweiz in ihrem ganzen krassen Egoismus bloß.
Keine politische Überzeugung, kein verzweifelter Mut und kein verirrtes Nationalgefühl drückte ihnen die Waffen der Auflehnung in die Hand, sondern einzig und allein erbärmliche Feigheit.
Wir kennen die geistige Verfassung dieses haltlosen Gesindels ganz genau. Mögen sie sich nach außen hin noch so geschickt als die "Märtyrer" irgendeiner verschwommenen Idee aufspielen, in Wahrheit denken sie, was geht uns dieser Krieg an, wir sind ja am Ende doch bei den Siegern, und es kommt jetzt nur darauf an, das Unwetter möglichst bequem und wohlbehalten zu überstehen, damit man nachher imstande ist, einen möglichst großen Anteil an den Früchten des Kampfes einzuheimsen. Wer kämpft, ist dumm; der kluge Mann trägt seine Haut nicht zum Markte. Und dieser Geisteswelt, bei der die notorische Feigheit des Juden Pate gestanden zu haben scheint, entstammt der Drang über die Schweizer Grenze. Dort findet man verwandte Seelen in Masse, dort, wo man unter angenehmen Bedingungen interniert und womöglich auch noch als bedauernswertes Opfer des Nationalsozialismus gefeiert, dort kann man sich auf jeden Fall um ehrliche Soldatenpflicht und um die Lebensgefahr des kriegerischen Einsatzes herumdrücken.
Über diese Erbärmlichkeit, die die Wurzel allen Verrates ist, kann es unter anständigen Menschen keine Debatte geben. Die Achtzehn aus dem Kreis Altkirch versuchten, vor dem Krieg zu fliehen, ihr Volk in schwerster Stunde im Stich zu lassen, um auf keinen Fall dem Tod auf den Schlachtfeldern dieses Krieges begegnen zu müssen. Nun hat sie der, dem sie entgehen wollten, um so schneller und sicherer erreicht, aber es war nicht der ehrliche Tod des Soldaten, vor dem sich die Welt in Ehrfurcht verneigt, sondern der ehrlose, jämmerliche Tod des Verräters, der seine Schmach nicht einmal mehr mit seinem Blut abzuwaschen vermag.
*
Es liegt nichts Tragisches und nichts Erschütterndes in diesem Ende, und wer sich ein gesundes Empfinden für Wert und Unwert im Geschehen dieser Welt bewahrt hat, der kann nur Genugtuung darüber empfinden, daß die Führung des Reiches in diesem Schicksalskampf nicht wie einst das kaiserliche Deutschland dem Verrat und der Zersetzung in tatenloser Schwäche zusieht, sondern sie rücksichtslos, unerbittlich und kraftvoll ausrottet, wo sie sich zeigen. Es hat an Warnungen nicht gefehlt, und es kann sich keiner mehr heute im Zweifel darüber befinden, was ihn trifft, wenn er der kämpfenden Nation in den Rücken zu fallen versucht. Es ist dabei völlig gleichgültig, ob sich ein solcher Versuch im Osten, in der Mitte oder im Westen des Reiches abspielt; wenn aber hier im Elsaß Elemente der Unzuverlässigkeit geglaubt haben, daß Warnungen, wie sie der Chef der Zivilverwaltung oft und eindringlich genug ausgesprochen hat, nicht so ernst gemeint wären, und wenn sie die infolge der besonderen Verhältnisse hierzulande lange geübte Geduld gar für Schwäche hielten, dann sind sie jetzt eines Besseren belehrt und können, wenn es not tun sollte, eines noch Besseren belehrt werden. Wir sprachen es schon einmal aus: wir haben, wenn man uns zwingt, die Härte, die Entschlossenheit und auch die Nerven dazu, den Verrat auszurotten mitsamt seinen feinsten Wurzeln, denn wir wissen, daß in der heutigen schweren Prüfung der Nation jede Nachsicht selbst zum Verbrechen und Verrat am eigenen Volke wird.
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Das Elsaß wird und muß vom Makel des Verrats befreit werden. In dieser Aufgabe wissen wir uns mit allen ehrlichen und anständigen Menschen dieses Landes einig. Es ist aber nicht leicht, ein einmal vorhandenes Mißtrauen bei Menschen, die in die wirklichen Verhältnisse keinen Einblick haben, zu beseitigen, solange dieses Mißtrauen immer und immer wieder durch neue Fälle von Verrat und Unzuverlässigkeit Nahrung findet. Es kann deshalb der Kampf gegen diese schleichende Seuche nicht allein der Führung, der Polizei und der Justiz überlassen werden, sondern sie muß zur Ehrensache des ganzen deutschen Elsaß werden. Das sind wir den Elsässern schuldig, die im feldgrauen Rock unter den besten deutschen Soldaten des Weltkriegs für Deutschland kämpften und fielen, das sind wir vor allem aber auch unsern Söhnen schuldig, die heute in steigender Zahl an allen Fronten stehen, wo für Deutschland und Europa gekämpft wird. Sie gehen dort durch eine Schule, die hart und schwer ist, aber wer sie besteht, der hat auch alle die verwaschenen Halbheiten und Zweideutigkeiten, die eine jahrzehntelange planmäßige Erziehung französisch-demokratischer Prägung ins deutsche Elsaß hineinzutragen versuchte, endgültig überwunden. Wie groß der Wert dieser Erziehung war, das hat jeder erfahren, der mit offenen Augen den katastrophalen Zusammenbruch der französischen Republik miterlebt hat.
Um so unbegreiflicher muß es heute erscheinen, wenn man trotz alledem da und dort noch auf frankophile Ressentiments stößt. Wer da glauben sollte, daß ein Sieg unserer Feinde Frankreich wieder am Rhein sehen würde, dann ist nicht mehr zu helfen. Was einmal war, das kommt niemals wieder. Die Problemstellung dieses Krieges ist heute eindeutig: entweder der Sieg des Reichs mit einer neuen besseren Ordnung unseres Kontinents, oder ein bolschewistisches Europa. Vor diesem Problem aber gibt es kein Ausweischen und keine Flucht in die Schweiz, sondern nur ein klares Bekenntnis und den restlosen Einsatz aller Kräfte, um unsern Erdteil und uns alle vor dem grauenhaften Schicksal der bolschewistischen Verwüstung zu retten. Das beginnen heute selbst jene europäischen Nationen zu begreifen, die bisher glaubten, sich unbeteiligt abseits vom Kriege halten zu können. Wie viel weniger kann es heute noch in einem deutschen Land ein Zögern oder eine Unsicherheit geben! Der Geist des jungen Elsässers, der als tapferer Soldat im feldgrauen Rock sich entschlossen und kompromißlos der bolschewistischen Sturmflut entgegenwirft, dieser Geist muß zur allein herrschenden Haltung des Elsaß werden.
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Daneben ist für nichts anderes mehr Platz. Wer aber in unbegreiflicher Verbohrtheit immer noch glauben sollte, einen Privatweg gehen und sich mit Zweideutigkeit und Verrat um seine völkische Verpflichtung herummogeln zu können, der halte sich das Schicksal der Verräter von Altkirch vor Augen und denke an das Wort, das Gauleiter Robert Wagner in Zubern sprach: "Dem Freund die offene Hand, dem Gegner aber die rücksichtslose Vernichtung!" Das deutsche Elsaß wird ihm einst Dank dafür wissen, daß er dieses Wort nicht nur sprach, sondern auch buchstäblich und kompromißlos erfüllte.


Elsässischer Junge, die See ruft dich! (18/02/1943, p. 3, auteur?)
Filmvorführungen der Hitler-Jugend zeigen den Weg

In seiner Straßburger Rede wies Admiral Prentzel auf die engen Beziehungen zwischen dem Elsaß und der Wasserkante hin. Zahlreichen Elsässern ist der Dienst in der deutschen Marine während des Weltkrieges in schönster Erinnerung geblieben. Welcher Junge dieser alten Soldaten trägt deshalb nicht in sich die Sehnsucht, auch einmal als Seemann die Weltmeere zu befahren und gerne Länder kennenzulernen? Von dieser Seemannsromantik, die meist durch mehr oder weniger gute Schriften genährt wird, bis zur praktischen Verwirklichung ist freilich in der Regel noch ein weiter Weg. Dazwischen liegt, davon weiß jeder richtige Seemann zu erzählen, eine harte Schule mit viel gründlichem Lernen. Sie vor allem hat unsere bei Kriegsausbruch zahlenmäßig noch so kleine Marine befähigt, die mächtige britische Armada von Schlachtschiffen, Kreuzern, Zerstörern und all den vielen kleineren Einheiten in Schach zu halten und ihr empfindliche Schläge zu versetzen.
Der deutsche Seemannsberuf braucht aber nicht nur für den Krieg tapfer und tüchtige Matrosen, er erfordert für die dem Großdeutschen Reich der Nachkriegsjahre entsprechend vergrößerte Handelsschiffahrt sorgfältig geschulte Männer. Auch hierfür leistet die JH. wichtige Vorarbeit. Welche Anforderungen und Möglichkeiten der Seemannsberuf, der nach neueren Verordnungen zum Lehrberuf erhoben wurde, mit sich bringt, darüber klären Jugendfilmveranstaltungen auf, die in diesen Wochen durch die HJ. in Zusammenarbeit mit dem deutschen Seegeltungswerk in Baden und Elsaß durchgeführt werden. Gleichzeitig zeigen Marinesachverständige und Offiziere den Jungen den Weg ihrer Ausbildung und weisen sie in die Vorstufe ihres künftigen Lebensberufes, in die Marine-HJ. ein. Was in deren Einheiten an straffem Dienst und zu teil auch hinsichtlich einer praktischen technischen Ausbildung sowie an politisch-weltanschaulicher Schulung geboten wird, ist für eine sinnvolle Ausbildung des Matrosen unerläßlich.


Der Januar in der elsässischen Geschichte (08/01/1943, p. 8, K. Decker)
Männer, die sich um unsere Heimat verdient machten
Reminiszenzen von Fritz Decker

Der 19. Januar 1830 ist der Todestag des am 27. Mai 1742 in Straßburg geborenen Hellenisten Johann Schweighäuser, der 27. Januar 1861 der Todestag des wie Schweighäuser durch eine Straßenbenennung in Straßburg geehrten Dichters August Lamey. Neben den beiden Gelehrten erwähnen wir drei Künstler, deren Todestag gleichfalls in den Monat Januar fällt. Am 26. Januar 1878 starb in Straßburg, seiner Geburtsstadt, der Maler Theophil Schuler, er mit Stift und Pinsel ein gut Stück elsässischen Volkslebens festgehalten und der Nachwelt überliefert hat; am 24. Januar 1880 der Dombaumeister Gustav Klotz, auch ein Straßburger Kind (geboren daselbst den 10. November 1810). Der 20. Januar 1907 ist auch der Todestag des hochbegabten Malers Heinrich Loux, der während eines langjährigen Aufenthaltes in Sesenheim die Erinnerung an Goethe und Friederike Brion künstlerisch festgehalten hat.
Ein baugeschichtlich interessantes Thema ist der 2. Januar 1587, an dem der Bau der "Neuen Metzig" an der Rabenbrücke in Straßburg begonnen wurde. Baumeister war Hans Schoch, geboren in Königsbach bei Pforzheim, der berühmte Erbauer des Friedrichsbaues des Heidelberger Schlosses. Von Hans Schoch werden unsere Blicke zurückgelenkt auf den größten Baumeister Straßburgs; der 17. Januar 1318 ist der Todestag Erwins von Steinbach. Er wurde im Münster, mit dem sein Name auf ewige Zeiten verknüpft ist, bestattet. Erwähnen wir zum Schluß einige kulturgeschichtlich interessante Daten, soweit sie auf das Elsaß Bezug haben und in den Monat Januar fallen:
Am 30. Januar 1547 starb der aus Schlettstadt gebürtige Humanist Jakob Spiegel. Am 4. Januar 1604 kam in Ensisheim der Dichter Jakob Balde zur Welt. Baldes lateinische Dichtungen wurden von J. G. Herder ins Deutsche übertragen und von Goethe und Schiller sehr geschätzt. Auch Herders Gattin, Karoline Flachsland, die Tochter eines württembergischen Amtmannes, wurde im Januar geboren, und zwar am 28. d. M. 1750 in Reichenweier. Der 13. Januar 1635 ist der Geburtstag des "Vaters des Pietismus": Philipp Jakob Spener.
Ein Sohn der oberelsässischen Stadt Münster ist der Botaniker Friedrich Kirschleger, der 7. Januar 1804 das Licht der Welt erblickte. Früh erhielt er Unterricht in Physik, Chemie und Naturwissenschaft und trieb daneben literarische Studien. 1825 verfaßte er eine Schrift "Liste der weniger bekannten Pflanzen im Elsaß und in den Vogesen", 1829 eine These "Versuch über die Mineralwasser in den Vogesen". Sein Hauptwerk über die Flora des Elsasses erschien in den Jahren 1852-62.
Der 18. Januar 1841 ist der Geburtstag des Komponisten des allbekannten "Trompeter von Säckingen" Viktor Nessler. Er war in Straßburg eine gerngesehene, durch seine gesellige Umgänglichkeit beliebte Persönlichkeit. Hohen Ruhm als Künstler erwarb G. Doré, am 6. Januar 1832 in Straßburg geboren, ein Illustrator ersten Ranges, dessen Werke als Prachtstücke dem Bücherschrank verwöhnter Bibliophilen zur Zierde gereichen.
Zum Schluß dürfen wir daran erinnern, daß im Monat Januar zwei Zeitschriften entstanden sind, die sich mit den Kulturaufgaben des Elsasses vorzugsweise beschäftigt haben. Am 5. Januar 1923 erschien in Berlin das erste Heft der "Heimatstimmen-Elsaß-Lothringen", des führenden Organs der nach dem ersten Weltkrieg ins Reich abgewanderten Elsässer und Lothringer. Herausgeber war Dr. Robert Ernst, heute Generalreferent beim C. d. Z. und Oberstadtkommissar von Straßburg, während die Schriftleitung Dr. Karl Brill übernahm, der gegenwärtige Leiter des städtischen Informationsdienstes in Straßburg. Auch die "Straßburger Monatshefte" sind ein Januarkind. Unter Leitung von Dr. Friedrich Spieser erschienen sie erstmalig am 20. Januar 1937 als ein Sammelorgan der geistigen Kräfte des Elsasses zur Pflege unserer bodenständigen Kultur.


Reichsberufswettkampf im Gau Baden-Elsaß eröffnet (10/11/1943, p. 2, auteur?)
Obergebietsführer Kemper und Gauobmann Roth sprachen

Am Mittwochnachmittag fand in Karlsruhe der Eröffnungsappell zum Reichsberufswettkampf im Gau Baden-Elsaß statt. Der Beauftragte für die Durchführung des Reichberufswettkampfes in diesem Gau, Pg. Griesbach, begrüßte die Vertreter von Partei, Staat, Stadtverwaltung, Wehrmacht und Wirtschaft, insbesondere den Gauobmann der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Roth, Obergebietsführer Kemper und den Landesbauernführer Engler-Füßlin.
Als erster sprach Obergebietsführer Friedhelm Kemper, anknüpfend an die Führerrede in München. Er erklärte: wir kennen nur ein Ziel, das ist der Sieg für unser Volk. Die Jugend ist ein Garant dafür, daß die Hoffnungen unserer Feinde nie Erfüllung finden. Die deutsche Jugend von heute ist eine ganz andere als jene von 1918. Sie ist nur von dem einen Willen beseelt, diesen Kampf durch Arbeit und kämpferischen Einsatz so zu führen, daß der Feind nie in die Lage kommen werde, Deutschland zu besiegen; denn vom Siege Deutschlands hänge seine Zukunft ab. Wenn heute nach einer vierjährigen Pause wieder ein Reichsberufswettkampf durchgeführt werde, so sei dies der beste Beweis des Vertrauens in die moralische Kraft der deutschen Jugend. Diese werde ihre Aufgabe meistern in Disziplin und höchstem Leistungswillen, und damit zu erkennen geben, daß sie die Jugend des Führers ist.
Dann ergriff Gauobmann Dr. Roth das Wort, der erklärte, daß das deutsche Volk nicht nur den besten Soldaten, sondern auch den besten und tüchtigsten Arbeiter habe. Die in der Jugend innewohnenden Fähigkeiten zu erfassen und zu höchsten Leistungen anzuspornen, sei Aufgabe des Reichsberufswettkampfes. Mit dem Siege Deutschlands werde auch die berufliche Zukunft gesichert °sein. Auch er richtete an die Jugend den Appell, durch Pflichtbewußtsein, Disziplin, Gehorsam und weltanschauliche Haltung ihre ganze Kraft in den Dienst der Nation zu stellen. Sie möge sich des Aufrufs des Führers, der für sie einen Auftrag bedeute, würdig erweisen. Er schloß mit dem Ausdruck der Überzeugung, daß im Wettstreit auch der Gau Baden-Elsaß nicht zurückstehe und das Ergebnis ein gutes °sein werde. Damit erklärte er den Reichsberufswettkampf für eröffnet.
Nach dem Spiel des Fanfarenzuges wurde der Eröffnungsappell mit dem Führergruß und dem Gesang der Nationallieder geschlossen.


Gastspiele des Dortmunder Orchesters (10/11/1943, p. 2, auteur?)
Bei den Umquartierten in Baden

Die Partei nimmt sich der umquartierten Frauen und Kinder aus dem Gau Westfalen-Süd nicht nur dadurch an, daß die sich um eine gute Aufnahme und Unterbringung in der Kriegsheimat, um eine ständige Verbindung zwischen Entsende- und Aufnahmegau, um materielle Dinge usw. kümmert, sondern auch um die kulturelle Betreuung der Umquartierten. Theater und Orchester der Künstler aus der Heimat sollen ihnen außer Abwechslung und Freude ein Stück Heimat bringen, um ihnen zu zeigen, daß sie nicht vergessen sind.
Im Auftrag des Gauleiters Abert Hoffmann hat das Gaupropagandaamt alle Vorbereitungen getroffen. Die Planung ist soweit abgeschlossen, daß die Zeit der Gastspiele festgelegt werden konnte; die Theaterleiter haben sich mit Freuden in den Dienst der Sache gestellt.
Das Gaupropagandaamt ging von dem Grundsatz aus, daß tatsächlich unmittelbar von den Umquartierten gespielt werden muß und nicht etwa nur in den Hauptstädten der Aufnahmegebiete vor dem üblichen Theaterpublikum. Auch wurde Wert darauf gelegt, daß die Bochumer Umquartierten, die Dortmunder Musiker und Schauspieler vor den Dortmundern, und die Mitglieder der Hagener Bühne vor den Hagenern spielen.
Die Gastspiele beginnen im Dezember, und zwar im Aufnahmegau Baden mit musikalischen Abenden Dortmunder Künstler, denen im Januar Aufführungen des Dortmunder Schauspiels folgen. Im Sudetengau gastiert das Dortmunder Orchester im Dezember und ebenfalls das Dortmunder Schauspiel im Monat Januar. Das Orchester der Gauhauptstadt Bochum fährt in der ersten Dezemberhälfte in den Aufnahmegau Pommern, ihm folgt das Stadttheater Hagen, das in Pommern vom 10. bis 17. Dezember spielt. Die Bühne der Gauhauptstadt Bochum weht dann im Januar zu Aufführungen vor Umquartierten im Gau Pommern.

Burg Landsberg, die "Nase des Elsaß" (10/11/1943, p. 4, p.p.)
Herrad von Landsberg war die Verfasserin des "Wonnegarten", eine Perle mittelalterlicher Literatur

Nannte man die Burg Hohbarr bei Zabern schon in alten Zeiten "das Auge des Elsaß", so wurde die Landsberg bei Barr von jeher auch mit Recht als die "Nase des Elsaß" angesehen, denn gleich einer Riesennase ragt diese trotzige Feste auf einem Bergvorsprung des Männelstein, der Blos, auch Handschab genannt, in einer Höhe von 80 m weithin sichtbar in das Land hinein. Und auch auf seine Nase kann das Elsaß stolz °sein. Heute noch machen die hohen Umfassungsmauern, das gotische Eingangstor, der große Rittersaal mit einer Reihe prächtiger Fernster, der dazwischen hervorragende Erker, der gewaltige viereckige Bergfried und die zwei runden Flankentürme, alles umrahmt von schroffen Felsen und schattigen Baumgruppen, einen imponierenden Gesamteindruck. Ebenso überraschend ist das Burginnere.
Links lassen wir die Dienstwohnungen und Stallungen liegen und nähern uns dem Palas. Hier fällt sofort der geräumige Keller auf. Die Größe darf uns nicht wundern: denn hier, mitten im Weinland, konnte es nie an dem köstlichen Naß fehlen, das besonders bei Belagerungen nötig war, um die Tapferkeit der Besatzung zu begeistern und ihren Mut zu stärken. Hier mochte früher wohl mancher Haudegen weinselig mit einer blaurot angelaufenen Nase herauf geschwankt °sein, so daß die Burg auch in dieser Hinsicht ihren Beinamen "Nase des Elsaß" nicht umsonst führte. Heute steigen leider keine verführerischen Düfte eines Federweißen mehr aus der Tiefe. Doch konnten wir uns später in Barr dafür entschädigen.
Die schönen romanischen Fenstergewände des Rittersaales aus rotem Vogesenstandstein bilden im Gegensatz zu den dunklen Granitmauern die letzten Überbleibsel eines frühren reichen Prunkes. Zwischen zwei im Innern durch schmucke Säulchen getrennte Fenstergruppen von je zwei gekuppelten romanischen Fenstern mit tiefen Nischen ragt ein erkerartiger Ausbau, ebenfalls im rein romanischen Stil mit Lisenen und Rundbogenfries aus dem 12. Jahrhundert, wohl der älteste Erker dieser Art im Elsaß. Er hat kleine Fensteröffnungen, die Ausblicke nach allen Seiten bieten. Durch eine derselben in Kreuzform sieht man im Süden die Burg Andlau gerade vor sich liegen. Dieser Erker bildete früher die Abside oder den Chorabschluß einer kleinen Kapelle, die einen Teil des Rittersaales bildete. Vom Palas aus führte ein Steg zum Eingang des Bergfrieds in einer Höhe von 7 m. Die Nordseite der Umfassungsmauer war durch zwei runde Flankentürme mit Zinnen verstärkt, während an der Südwestecke noch vier starke Kragsteine eines frühren Wächterturmes sichtbar sind. Von der Vorburg ist nur wenig erhalten. Ihre Steine benutzte man um 1780 zum Bau des nahen Forsthauses.
Die Zeit der Erbauung der Landsberg dürfte weit zurückliegen, wie ja überhaupt, der nahe Odilienberg mit seiner Umgebung eine der ältesten Kulturstätten des Elsaß bildet. So will der Geschichtsforscher Claus am Landsberg noch Reste einer zwei Meter dicken Wehrmauer aus der Bronzezeit entdeckt haben. Mit kurzer Unterbrechung im 15. Jahrhundert, zur Zeit, da die Burg Ludwig dem Bärtigen, Pfalzgraf am Rhein, gehörte, bis zur französischen Revolution war sie Eigentum der Edlen von Landsberg. Sie treten in der Geschichte zum erstenmal unter den Brüdern Egelhof und Konrad auf. Ein Konrad von Landsberg war es auch, der die Burg um 1200 erweiterte. Sie wurde um 1632 oder 1633 vom schwedischen General Horn zerstört, wahrscheinlich gleichzeitig mit den zwei Schlössern in Niederehnheim. Die Ruine kaufte in der Revolutionszeit die Familie von Türkheim, die sie heute noch besitzt. Der letzte Edle von Landsberg starb am 28. März 1837.
Als die berühmteste ihres Geschlechts nennt die Literaturgeschichte Herfad von Landsberg, deren in Stein ausgehauenes Brustbild heute noch die Landesbibliothek von Straßburg ziert. Als Äbtissin von Hohenburg (1167 bis 1195) gründete sie die Klöster St. Gorgon (1178) und Truttenhausen (1180) beim Odilienberg. Sankt Gorgon verbrannte um 1546 und Truttenhausen wurde im Bauernkrieg 1525 zerstört. Ihr Meisterwerk, der "Hortus deliciarum" oder "Wonnegarten", verbrannte bekanntlich während der Belagerung Straßburgs um 1870. Nur zwei Drittel dieser Perle mittelalterlicher Literatur besitzen wir noch in Nachbildungen, die die "Gesellschaft zur Erhaltung der historischen Denkmäler im Elsaß" um 1899 herausgab. Funde in der Nationalbibliothek zu Paris und im königlichen Kupferstichkabinett zu Berlin ermöglichten die Herausgabe des Werkes, die 28 Jahre in Anspruch nahm. Es bildet einen Folioband von 648 Seiten mit vielen Miniaturen, Zeichnungen und Malereien im romanischen Stil der Blüteperiode. Die Gesichtszüge der dargestellten Personen sind sehr scharf ausgeprägt. Der Text umfaßt das Wissen jener Zeit in Religion, Stern-, Erd- und Naturkunde, Philosophie, den freien Künsten usw. Besonders schön ist am Schluß die Ode auf Hohenburg. Das Werk nimmt eine hohe Stellung in der Kunst- und Kulturgeschichte ein und bildet eine Hauptquelle für das Studium von Trachten, Bewaffnung und Lebensweise des Mittelalters.


Arbeit ist unentbehrliches Ethos für unser Leben (16/03/1944, p. 1, auteur?)
Gästenachmittag im RAD-Lager Benfeld - der Kreisleiter würdigte den Einsatz der Arbeitsmaiden

Auf Einladung der LagerführERin fanden, fanden sich am vergangenen Sonntagnachmittag zahlreiche Gäste im RAD. -Lager für die weibliche Jugend in Benfeld ein, denen die Arbeitsmaiden im geräumigen Festsaal des Hauses einen herzlichen Empfang bereiteten. Unter den Gästen befanden sich Kreisleiter Pg. Sauerhöfer, Kreisfrauenschaftsleiterin Pgn. Leusch, Bannmädelführerin Pgn. Schäfer, Ortsgruppenleiter Pg. Doll sowie die Ortsgruppenleiter und Ortsbauernführer des Außendienstgemeinden. Nach dem Eröffnungslied würdigte Lagersführerin Jockers den Besuch der Gäste als Ausdruck des Vertrauens, dessen sich das RAD.-Lager seit seinem Aufbau vor drei Jahren erfreuen könne. Sie warf dabei einen Rückblick auf die Anfänge, als das Lager Benfeld als erstes RAD.-Lager im Elsaß am 15. August 1941 eröffnet und seiner Bestimmung übergehen werden konnte. Die Belegschaft betrug damals drei Kameradschaften, während das Lager heute mit sechs Kameradschaften voll belegt ist. Vorzunehmende Aenderungen und Verbesserungen in dem großen Hauswesen wurden durch das freudige Zugreifen der Maiden nach und nach so gestaltet, daß sich jede Arbeitsmaid im RAD.-Lager wohl fühlen kann.
Der Kontakt mit der Bevölkerung war auch bald hergestellt. Anfängliche Hemmungen bei der Unterbringung der Maiden im Außendienst wurden durch die Ueberzeugung behoben, daß die Arbeitsmaiden als vollwertige Arbeitskräfte in Haus, Hof und Feld zunackten und durch ihr aufgeschlossenes, heiteres und gewinnendes Wesen das volle Vertrauen erlangten. Heute ist es so, daß immer stärkere Nachfragen nach Arbeitsmaiden an die Lagerführung gerichtet werden ; mehr als die Belegschaft des Lagers uns stellen kann. Das gut eingerichtete Lager Benfeld wurde auch des öfteren zur Abhaltung der Führerinnentagungen gewählt und Frl. Jockers beschloß ihren interessanten Bericht mit einer Schilderung einer Führerinnenfahrt an den Atlantikwall. Dann verabschiedete sie sich als Führerin des Lagers Benfeld, nachdem sie zur Uebernahme einer neuen Aufgabe berufen worden ist. Gleichzeitig stellte sie den Gästen Frl. Jacobi als ihre Unterstützung und gleiches Vertrauen. Kreisleiter Pg. Sauerhöfer sprach der Lagerführerin, Frl. Jockers, für die fast drei Jahre besonders erfolgreiche Tätigkeit den Dank aus. Es sei ihr in dieser Zeit gelungen, aus dem RAD.-Lager Benfeld eine Keimzelle nationalsozialistischer Gemeinschaft zu gestalten und diese Haltung auf die Wirkungsstätte des Lagers in den umliegenden Ortschaften auszustrahlen. Der Arbeitsdienst, der aus der nationalsozialistischen Weltanschauung erwachsen sei, habe drei Aufgaben : 1. Gerade im Krieg den besonders schwer arbeitenden Bauersfrauen eine Unterstützung zu °sein, 2. Die jungen Deutschen, gleich welchen Standes, in der praktischen Arbeit zu vereinen und ihnen das Verständnis für den Wert der Arbeit zu vermitteln, 3. Durch diese neue Arbeitsgemeinschaft die Einheit unseres VOLKes zu bilden. In der uns feindlichen Weltanschauung gilt die Arbeit als eine Last, der man sich, wie z. B. im Frankreich des Rentnerideals, möglichst zu entziehen habe. Für uns Nationalsozialisten jedoch ist die Arbeit Leistung für das Volk und unentbehrliches Ethos für unser Leben. Ohne Arbeit wäre für uns das Leben zu schade und zu fade d. h. unerträglich. Der Kreisleiter sprach die Erwartung aus, daß auch unter der neuen Lagerführerin, Frl. Jakobi, das Lager Benfeld seinen politischen Auftrag erfüllt. Die Arbeitsmaiden sollen als Botschafterinnen des Führers in die Häuser und Familien gehen und dort den Boden für die neue Staat unserer nationalsozialistischen Weltanschauung auflockern. So hatten sie gerade im Elsaß eine Aufgabe von kriegswichtiger Bedeutung. Nach der Vorführung eines Films über das Lagerleben, Reichsarbeitsdienst sowie einer Hausbesichtigung, hielten die Arbeitsmaiden ihre Gäste bei Kaffee und Kuchen noch eine Weile in ihrem schönen Heim und sonnigen Kreise zurück.


Jugend tobt sich aus in Schnee und Sonne... ! (17/03/1944, p. 2, Hans Mensler)
Hochbetrieb auf dem Hochfeld - In einem Wehrertüchtigungslager - Ernste HJ.-Arbeit in fröhlichem Spiel

Das Hochfeld ist für alle elsässischen und badischen Schiläufer ein Begriff. Das Hochfeld in den Vogesen ist die Krone aller Schiparadiese zwischen Rhein und Wasgenwald. Das Hochfeld ist aber auch - und das ist ja gerade jetzt im Kriege von ganz besonderer Bedeutung - das Übungsfeld der badisch-elsässischen Hitler-Jugend, die hier in zahreichen Wehrertüchtigungslagern zusammengezogen ist. Von überall her aus Baden und dem Elsaß, von den Großstädten und den Dörfern.
Es ist nicht nötig im Rahmen dieses Berichtes über einen Besuch in einem der vielen Wehrertüchtigungslager auf dem Hochfeld oder am Rande des Hochfeldes auf die Bedeutung der vormilitärischen Ausbildung unserer Jugend noch einmal besonders hinzuweisen. Wir wissen aber, daß unsere Jugend dort heute bereits mit allen " Schikanen " auf das vorbereitet wird, was im Leben des jungen Mannes doch immer wieder der breitesten und bedeutsamsten Raum einnimmt : Das ist nähmlich die den jungen Menschen bildende und formende Zeit des Soldaten.
Fragt einmal die ältesten Männer, deren Enkel draußen irgendwo auf Wacht für Deutschland stehen, wie sie über ihre Soldatenzeit denken ! Fragt einmal die alten Weltkriegssoldaten nach den Jahren, da sie selbst noch den feldgrauen Rock trugen ! Und läßt euch einmal von den Jungen berichten, die heute da und dort und überall im großdeutschen Vaterland in den Wehrertüchtigungslagern stecken, um einmal gute und braubare Soldaten zu werden, die aus der Hitler-Jugend bereits das nötige Rüstzeug für einen vorbildlichen Soldaten mitbringen !
Die Zeit, bis sie selbst den grauen Waffenrock des Soldaten tragen dürfen, wird ihnen viel zu lange, und am liebsten zögern sie heute hinaus, um draußen den Vätern und älteren Brüdern die Gewehre aus den Händen zu nehmen, um selbst einmal da stehen zu dürfen, wo heute die Besten der Nation stehen.
Wir dürfen feststellen - und diese Feststellung erfüllt uns mit Genugtuung und Stolz - daß die deutsche Jugend auch heute noch wie am ersten Tage des Krieges die einzige Sorge hat, für den Waffengänge mit unseren Feinden zu spät zu kommen.
Das ist die einzige Sorge derer, die heute in den WEhrertüchtigungslagern zusammen stehen, um sich in der vormilitärischen Ausbildung auf den Ehrendienst in der deutschen Wehrmacht vorzubereiten.
Vor kurzem statteten wir einem Lager des NS.-Fliegerkorps einen Besuch ab, über den wir seinerzeit eingehend berichteten. Wir schilderten, wie aus den Reihen der Flieger-HJ. der fliegerische Nachwuchs für unsere unüberwindliche Luftwaffe herangezogen wird. Diesmal galt unser Besuch einem der vielen Wehrertüchtigungslager der allgemeinen HJ. auf dem Hochfeld, wo den Jungen durch erfahrene, bewährte und kampferprobte Männer der Waffen-SS ein Begriff von dem beigebracht wird, was von einem Soldaten alles verlangt werden muß.
Es ist selbstvertändlich, daß im Vordergrund der Ausbildung, die in Kurzlehrgängen während der Wintermonate auf dem Hochfeld durchgeführt wurde, die Ausbildung im Schilauf steht, eine Ausbildung, bei der - wie nicht anders zu erwarten - die Jungens mit Feuer und Flamme bei der Sache sind. Die Männer der Waffen-SS, Soldaten, die sich im Osten wie im Westen schon mancherlei Auszeichnungen geholt haben, sind Spezialisten ihren Faches. Es sind Salzburger, Männer, die sozusagen " mit den Brettin auf die Welt zu kommen pflegen ! "
Wir sitzen mit dem Führer des derzeitigen Lehrganges neben dem gewaltigen Kachelofen in der " guten Stube " des Lagers, lassen uns einmal in einem kurzen Streiflicht Einblick gehen in das Tages "programm ", das in acht viel zu kurzen Tagen " durchgepeitscht " wird, um dem Anfänger im Schilauf wenigstens soviel beizubringen, daß er sich vom Schisäuling zum allermindesten bis zum Schijüngling entwickelt unter Umgehung all der Stationen, die über das Kleinkind und den Knaben zum Jüngling führen.
Früh um sieben Uhr jagt eine, allen Soldaten wohlbekannte Trillerpfeife die Schar der zweiundvierzig Buben aus den Betten. Punkt acht Uhr wird das Frühstück " serviert " und dann gehts gleich los an die sportliche Arbeit. Zwei Stunden am Vormittag, zwei Stunden am Nachmittag ! Und immer wieder rauf auf die Bretter, die einem vielleicht am ersten Tage noch etwas fremd vorkommen mögen, die selbstverständlich in den ersten Tagen noch sehr oft die Ursache sind, daß man Hosenboden und Schnee in all zu nahe Berührung bringt, die einem aber dann zur selbstverständlichsten Sache WERDEN, wenn man einmal in die " Geheimnisse " des Schilaufes eingedrungen ist.
Daß vormittags zwei Stunden und nachmittags zwei Stunden sportlicher Arbeit in Frühlingssonne und Märzenschnee einen gesegneten Hunger verursachen, wird selbst der Weltfremdeste nicht bezweifeln, und so würde manche Mutter auch nicht so sehr erschrecken , wenn sie die Berge von schmackhaft gekochtem kräftigen Eintopf sehen würde, die sich wie unüberwindliche Höhenzüge auf den Mittagstischen der Buben aufstellen und für manchen Stubenhocker wirklich ein Problem bilden würden. Hier gibt es keine Probleme dieser Art. Hier wird " reingehauen " wie sich das für " Kerle ", die ein schweres Tagewerk vollbracht haben, nicht anders gehört : mit selbstverständlicher Ruhe wird hier " reiner Tisch " geschaffen.
Die Abende in den zweckmäßig ein gerichteten Räumen der Unterkünfte werden meist ausgefüllt mit Schulungen politisch-weltanschaulicher Art. Zwischen den Jungen sitzen dann die Soldaten, erzählen von dem großen Erleben draußen an den Fronten, schildern wie und wo sie sich ihre Auszeichnungen geholt haben. Und selten wohl dürften die Männer mit dem EK. ? Auf der Brust oder mit der Panzerknackerspange auf dem Arm eifrigere und vor Begeisterung glühendere Zuhörer gefunden haben wie gerade hier in diesem Kreis, wo sich deutsche Jugend vorbereitet, nicht nur gute Schilaufer, sondern auch gute Soldaten zu werden.
Die Führer der Lager sind mit den jungen Menschen, die aus der Schule der Hitler-Jugend schon mancherlei an Rüstzeug mitgebracht haben, was der Soldat jederzeit braucht, außerordentlich zufrieden. Sie wissen, daß die Jungen angehenden Soldaten draußen vor dem Feinde genau so ihren Mann stehen werden, wie sie es bereits jetzt getan haben im Kriegseinsatz, im Einsatz für den Sieg !




Wenn die Front ruft, antwortet die Heimat ! (17/03/1944, p. 3, auteur?)
Soldaten sammeln für das WHW. Bei der Reichstraßensammlung - Wehrmachtvorführungen in Schlettstadt

Der deutsche Soldat - überall in der ganzen Welt ist er ein Begriff. Man fürchtet ihn, denn man kennt seinen unbeirrbaren Siegeswillen, seinen Mut und seine Ausdauer, treu im Glauben an seine Führung, alles gebend, alles opfernd. Das Opfern ist ihm Selbstverständlichkeit, auch wenn es dabei um sein Leben geht. Er macht keine großen Worte darüber - das Vaterland fordert es von ihm, es ist seine Pflicht. Als unerschütterliches Bollwerk, als unübersteigbarer Wall, stehen unsere Männer, Söhne und Brüder draußen und schützen mit ihrem starken Arm Heimat, Frau und Kind. Eines Tages aber wieder werde sie zurückkehren, und diesen Tag wünschen wir recht nahe. Dann wollen wir den Kämpfern in die Augen sehen mit dem strahlenden Glanz, den nur ein gutes Gewisen verleiht : nämlich, daß wir in den Tagen des Kampfes und des Ringens in der Heimat mit zum Sieg geholfen haben.
Sieg oder Untergang? An der Entscheidung bist du auch du beteiligt ! Mehr denn je heißt es, das tapfere Ringen unserer Kämpfer draußen unterstützen und ihre Schlagkraft erhöhen. Unsere Enkel werden uns darum beneiden, weil wir in diesem gewaltigen Völkerringen unser Opfer bringen konnten für den die Zukunft bestimmenden Kampf.
Auch vor jenen, die nach uns kommen und die großen Geschehnisse von einer entfernteren Warte aus betrachten können, wollen wir nicht erröten müssen.
Im Buch der Geschichte wird es verzeichnet °sein, wie wir uns bewährten. So soll die Spende eines jeden Volksgenossen am Tag der Wehrmacht zeigen, daß jeder weiß, um was es geht. Heimat und Front bekunden einen Willen, einen Glauben und eine Tatbereitschaft. Wenn die Front ruft, antwortet die Heimat, und zwar noch durch höhere Opfer für die Gemeinschaft. Dies ist unsere Richtslinie am 18. Und 19. März, wenn unter der Parole " Soldaten sammeln für das WHW. " die gefolgschaften der Wehrmacht (Angestellte und Arbeiter), die Mitglieder der NS.-Marinebundes, des Reichstreubundes ehem. Berufssoldaten, des Deutschen Roten Kreuzes und die Ortskameradschaften des ehem. NS.-Reichskriegerbundes mit der Sammelbüchse an uns herantreten.
In Schlettstadt WIRD der Sonntag, verbunden mit der Sammlung, noch eine Reihe unterhaltender Veranstaltungen bringen. Vormittags von 11 bis 12 Uhr konzentriert im Stadtzentrum, auf dem Barbaraplatz der Kreismusikzug der NSDAP. Anschließend wird von 12 bis 13 Uhr aus den Feldküchen der Wehrmacht ein Eintopfessen im Barbarasaal verabreicht, zu dem Gutscheine für die Teilnahme bei den politischen Leitern im Vorverkauf zum Preis von 50 Pfennig erhältlich sind. Ab 14 Uhr folgen auf dem Adolf-Hitler-Platz verschiedene Wehrmachtvorführungen, die großen Anklang finden werden. Neben der Zuschaustellung von modernen Uebersetzmitteln, kleinen und großen Floßsäcken, Auslagen ausländerischer Minen und dergleichen Dinge, wird vor den Augen der Zuschauer ein Floßsack schnellstens aufgebaut. Ein Schießstand mit Wehrmachtgewehren, eine Floßsackschaukel und draußen an der Illbrücke beim Schlachthaus ein Paddeln auf Floßsäcken bieten Unterhaltung für jung und alt. Zwischen 15 und 16 Uhr gibt der Kreismusiklinie auf dem Adolf-Hitler-Platz ein zweites Platzkonzert. So wird der Sonntag zu einem echten Volkstag werden, an dem der Ruf der Front zur Bereitschaft einen starken Widerhall in unserem Herzen finden soll !


" Mann muß ein Ideal haben, wenn man kämpfen will !" (05/04/1944, p. 1, auteur?)
Elsässisches Bekenntnis eines Soldaten - Träger des französischen Kriegskreuzes mit Palmen und des EK 1

Zu den wegen hervorragender Tapferkeit mit dem EK. ?. Klasse ausgezeichneten Elsässern unsere Sturmdivision gehört auch der Feldwebel Kugen Martin, Breitenbach. An der Autobahn Orscha-Smolensk hat er sich seinen Namen im Regiment gemacht.
Im letzten November während der dritten Rollbahnschlacht hatte er die Aufgabe, den Nachschub an Munition in die vordersten Linien zu bringen. Ein GranatwerfER tötete das Pferd seines Fahrzeuges. Er lud sich die schwere Last der Munition auf den Rücken, faßte mit den Händen soviel er Kästen tragen konnte und schleppte sich damit einen langen Weg durch das Artilleriefeuer vor. Als er im Graben ankam, hörte er das Urrä-Geschrei der eingebrochenen Sowjets, sammelte eine Gruppe, deren Führer gefallen war, um sich, riß sie mit vor und schlug den starken Angriff zurück. Nach der 4. Abwehrschlacht wurde er wegen Tapferkeit vor dem Feind zum Feldwebel befördert. In der 5. gehorte er zu dem Stoßtruppe, der in einer der mondhellen Märznächte die vom Feind genommene Beobachtungsstellenhohe zurückeroberte. Er war der Zugführer des 3. Zuges der 7. Kompanie.
" Sie können sich auf mich verlassen. Herr Leutnant ", hatte er kurz vor dem Antreten seinem Kompaniechef gesagt. " mein Zug wird nur dem Namen nach der dritte °sein. " Noch unter den letzten Schlagen unseres gewaltigen Trommelsfeuer stürzte er sich, da nur eine Gruppe im Graben selbst gedeckt vorkommen konnte, an der Spitze der beiden anderen über das freie Trichterfeld gegen die sowjetischen Kampstände. Vier elsässische Kameraden hielten sich dicht hinter ihm. Aus einem Unterstand warfen ihnen die Sowjets Handgranatensalven entgegen. Im harten Nahkampf gelang es Martin, auf den Unterstand zu springen und Handgranaten in den Eingang zu werfen. Als er die letzte abgezogen hatte, fiel eine feindliche neben ihn. Er ergriff sie mit der Linken und schleuderte beide gleichzeitig in den Bunker. Mit erhobenen Händen kam die Besatzung heraus. Da hörte er, wie seine Leute ihm erregt zuschrien, und als er sich umwandte, sah er den Zugangsgraben zum Bunker voll Sowjets, mindestens eine Kompanie, die zum Gegenstoß antraten.
Zurück zu seinen Grenadieren, neue Munition gefaßt, den durch Ausfälle geschwächten Zug neu organisiert und mit wildern " Hurra " auf die Angreifer zuspringen, war das weniger Minuten. Mit dem Karabiner schlug er vier Sowjets nieder. Viele Tote füllten den Graben, Martin war durch zwei Streifschüsse und einen Splitter am Fuß verwundet.
" Jetzt nichts als drauf ! " schrie er seinen Sturmgrenadieren zu und griff den zweiten Bunker, in den sich die Reste des zurückgeschlagenen Stoßtrupps gefluchtet hatten. Mitten im wildesten Maschinenpistolenduell sprang Martin weiter in den Bunker hinein. " Ich bin ein Freund, ich erschieße euch nicht, kommt heraus ! "
Zörgernd folgte ein Verwundeter der Aufforderung " Noch 15 sind drin ", sagte er. Mit aller Vorsicht, die Pistole in der Hand, ging Martin weiter in den Bunker hinein : " Ich bin ein Freund, ich erschieße euch nicht, kommt heraus ! " das ist der russische Satz, den er sich in diesem Feldzug am besten eingeprägt hat.
Fünfzehn Sowjetarmisten und zwei Offiziere ergeben sich dem Feldwebel. Im Graben warf einer noch eine Handgranate, von der ein Splitter ihm den Hals durchschlug, so daß das Blut über den Tarnanzug floß. Er aber kannte nur seinen Auftrag. " Es gibt kein Nachgeben, immer drauf ! Vorwärts ! Wir müssen Verbindung aufnehmen mit der 6. Kompanie. " Noch drei Sowjetbunker fallen. Martin schießt mit Leuchtkugeln und Nebelkerzen hinein. Der Kompanieführer erschrickt, als er seinen Feldwebel sieht. " Martin, so können Sie doch nicht weitermachen. Sie müssen zurück zum Verbandsplatz. " Bevor er geht, gibt der tapfere Elsässer seinem Zug noch die letzten Befehle.
Im Feldlazarett überreichte ihm Eichenlaubträger Generalleutnant Traut, selbst Elsässer, das Eiserne Kreuz 1. Klasse.
Das Schicksal der Kämpfe zwischen den Völkern, zu dem viele der besten Elsässer noch verurteilt waren, solange das britische Händlerprinzip des europäischen Gleichgewichts in unserem zerissenen Kontinent die Waagschale des Sieges nach Osten oder Westen sich senken ließ, ist in besonderem Maße dem Feldwebel Martin zuteil geworden. Sein Bruder, Fliegeroffizier der französischen Luftwaffe, wurde 1940 von den Engländern mitgenommen und muß heute, wenn er nicht schon den Soldatentod gefunden hat, französische Städte bombarbieren. Er selbst mit Ehren in der französischen Armee, wurde in den Kämpfen vor der Maginotlinie wegen Tapferkeit zum Sergeanten befordert und mit dem hohen Orden des " Kriegskreuzes mit Palmen " ausgezeichnet, weil er, nachdem ein Teil seines Zuges verwundet und der Rest geflohen war, " allein auf Handgranatenwurfweite mit seiner Maschinenpistole einen feindlichen Angriff aufgehalten und dem Gegner schwere Verluste zugefügt hatte. "
Noch im Kriegsgefangenenlager in Hagenau hatte ein Oberst ihm gesagt : " Wenn alle so gekämpft hätten, wie sie, dann wäre Frankreich dieser Niederlage erspart geblieben. "
Sein Freiheitsdrang trieb den geborenen Soldaten zweimal zu Fluchtversuchen aus den Lagern. Die einzige Verwandtschaft, die ihm noch blieb, ist die französische Linie der Mutter in Südfrankreich.
Was aber bestimmt ihn heute, als Führer deutscher Sturmgrenadiere Vorkämpfer und Vorbild höchster Tapferkeit zu °sein ?
" Man muß ein Ideal haben, wenn man kämpfen will ", sagte Martin. " Hätte ich das nicht, so wäre ich nicht ein Soldat, sondern ein Landsknecht. So sagte man uns in der französischen Armee, der Krieg ginge um die Freiheit. Aber wir mußten erkennen, daß Daladier nur ein Knecht der Juden war. Seit ich Rußland sah, weiß ich, was der jüdische Bolchewismus will und was Europa droht, wenn er siegt. Wenn seine Kultur in Europa eingeführt würde, dann lieber sterben. Darum kämpfe ich für Deutschland, für das neue Europa. "
Das französische Kriegskreuz mit Palmen und das deutsche ehrwürdige Eiserne Kreuz 1. Klasse, beide in diesem Weltkrieg verliehen, an der Brust eines Heldenhaften Elsässers, was könnte schöner die mit dem Herzen bejahte und mit Blut besiegelte Einheit versinnbildischen, zu der das kämfende Europa sich finden muß, bevor seine edelsten geistigen und seelischen Werte vom trost- und gnadenlosen jüdischen Bolchewismus vertrieben werden !


Frankreichs Platz ist an der Seite Deutschlands ! (18/04/1944, p. 1, auteur?)
" France-Révolution " fordert aktiven Einsatz - Die Aussicht auf eine glückliche Zukunft.

Wenn Frankreich heute die Bilanz dieses Krieges für sich zieht, so muß es feststellen, daß seit Jahrhunderten kein Krieg für Frankreich so verlustreich verlaufen ist, wie der jetzige, den es selbst mit so sträflichem Leichtsinn führte. Besonders tragisch ist dabei, daß diese Verluste an Boden, Menschen und Material nur zum geringen Teil durch Teil durch die eigentlichen Kampfhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland bedingt waren, sondern fast ausschließlich durch den Verrat seiner ehemaligen Verbündeten und was schlimmer ist, durch den Verrat seiner eigenen Landsleute.
Am eindrucksvollsten ist der Gebietsverlust, den das französische Imperium durch die Rachsucht und Habgier Londons und Washingtons erleiden mußte. 11 Millionen 700 QuadratKilometer mit einer Bevölkerung von 45 Millionen Einwohnern wurden Frankreich geraubt. Dadurch ging der einheimischen Versorgung eine Warenmenge von jährlich 10 Millionen Tonnen verloren. Um diese Bilanz vollständig zu machen, hat Frankreich durch die Anglo-Amerikaner auch noch seine gesamten Goldreserven, 1,920 Tonnen im Friedenswert von 85 Milliarden Franken eingebüßt.
Angesichts der völligen Besitzlosigkeit, in die sich Frankreich durch die Ausplünderung seiner ehemaligen Freunde versetzt sieht, kommt die französische Zeitung " France Revolution " zu der Forderung, daß die Franzosen, sobald sich eine Gelegenheit dazu bietet, unter allen Umständen versuchen müßten. Teile ihres Imperiums wieder zurückzuerobern, nur ein europäischer Sieg, so schreibt das Blatt, werde eine derartige Rückeroberung des französischen Kolonialbesitzes erlauben. Denn im Falle eines sowjetischen Sieges würden nicht nur ganz Frankreich, sondern auch seine überseeischen Besitzungen automatisch bolchewisiert werden, und dann nicht mehr von Paris, sondern von Moskau abhängig °sein. Im Falle eines Sieges der anglo-amerikanischen Plutokratien jedoch würden die französischen Besitzungen dem Kolonialbesitz Englands und der USA, einverleibt werden, eine Absicht, die jetzt schon allzu deutlich zu Tage tritt. Deutschland habe dagegen hinreichend bewiesen, daß es keinerlei Absichten auf das französische Kolonialreich habe, allerdings müsse Frankreich seinerseits sein neues Imperium durch einen europäischen Einsatz zu verwirklichen helfen. Deshalb betont das französische Blatt zum Schluß. " Wir müssen also mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln Europa zum Sieg verhelfen, wenn wir unsere einstige Größe wieder finden wollen. Durch den militärischen Einsatz seiner Arbeiter in Deutschland muß Frankreich am Kampf Europas aktiv teilnehmen. Nur dann kann Frankreich auf eine glückliche Zukunft Ansprach erheben "
Im größten Pariser Versammlungsraum, dem Wintersportpalast, fand am Sonntag eine Großkungebung der französischen Freiwilligen - Legion statt. Die Kundgebung begann mit einer Totenehrung. Hierauf ergriff der erst vor wenigen Tagen zum Generalmajor beförderte Kommandeur der Legion, Puaud das Wort. Unter starkem Beifall verkündete Puaud u. a., daß er stolz sei, in feldgrauer Uniform mit dem SiegER von gestern kämpfen zu dürfen. Wenn Frankreich wieder leben wolle, dann sei dies nur zusammen mit Deutschland möglich. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand die Ansprache des Chefs der französischen Volkspartei und Oberleutnants der Legion Jacques Doriot. Der Kampf im Osten, so erklärte er, sei nicht irgend ein Interessenstreit, sondern ein Konflikt, bei dem es sich um die Heiligen Menschenrechte handele. " Wir alle haben die Kraft der Sowjets, ihre Menschenmassen und ihre Kriegsvorbereitungen unterschätzt. Es gab nur einen einzigen Mann in Europa, der die Gefahr, die im Osten heranwuchs, erkannte, und sich ihr entgegenwarf. Das war Adolf Hitler. " Mehr denn je, so sagte Doriot, habe er Vertrauen in den Führer und in den deutschen Soldaten. Die Ansprachen der Vertreter der französischen Freiwilligen-Legion wurden von einer Menge, die mehr als 20 000 Personen zählte, mit stürmischem Beifall aufgenommen.